Einem Welt Online Bericht zufolge wollen die Unionsparteien im Bundestag bei der Wohn-Riester-Förderung nachbessern, um den Erwerb selbst genutzter Immobilien für die private Altersvorsorge attraktiver zu machen. Dies gelte besonders für „bestehende Nachteile bei Eintritt eines Pflegefalls oder bei berufsbedingtem Umzug“.

„Wohnriester“ war erst 2008 nach hartem Ringen von der großen Koalition auf den Erwerb selbst genutzten Wohneigentums ausgeweitet worden. Wie bei herkömmlichen Riester-Verträgen erhalten Sparer bei der Eigenheimrente für jeden Erwachsenen bis zu 154 Euro und für jedes Kind bis zu 300 Euro pro Jahr vom Staat. Sie müssen die Förderung aber sofort vollständig zurückzahlen, wenn sie ihr Eigenheim oder ihre Eigentumswohnung wieder verkaufen und der Veräußerungserlös nicht in ein anderes Riester-Sparprodukt oder eine andere, selbst genutzte Immobilie investiert wird. Dies ist auch der Fall, wenn ältere Menschen ihr Haus veräußern müssen, weil sie schwer pflegebedürftig und auf eine Heimbetreuung angewiesen sind“, sagt Alexander Nothaft, Leiter Kommunikation beim Verband Privater Bausparkassen (VPB). Nur bei einem Umzug aus beruflichen Gründen darf die Immobilie vorübergehend vermietet werden. Spätestens mit Beginn des Rentenbezugs muss das Objekt aber wieder selbst bewohnt werden.

Zudem können Beträge aus der Riester-Förderung bislang nicht für einen seniorengerechten Umbau der Immobilie genutzt werden. Auch hier wolle die Union nachbessern. Wie dringend eine Reform nötig ist, zeigen die jüngsten Zahlen der Bausparkassen zum Abschluss von Wohn-Riester-Verträgen. Wegen der restriktiven Auflagen verzichteten viele Bausparer auch im vergangenen Jahr auf die Förderung.

Die zehn Landesbausparkassen konnten ihr Neugeschäft 2010 zwar um 4,8 Prozent steigern. Von den 1,32 Millionen Neuverträgen wurden jedoch lediglich 15 Prozent nach der Wohn-Riester-Regelung abgeschlossen. Bei den privaten Bausparkassen betrug der Anteil der Eigenheimrentenverträge am Neugeschäftsvolumen von 58,7 Milliarden Euro gar nur sieben Prozent.

Entsprechend positiv reagiert die Branche auf den Vorstoß der Union. Wohn-Riester könnte für die Altersvorsorge jedoch noch attraktiver werden, wenn weitere Hemmnisse beseitigt würden.

Mehr erfahren: Wohnriester – Riestergefördert ins Eigenheim

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