Abgeltungssteuer schafft es nicht in die Köpfe
Komischer Titel? Ist aber wahr. Ab 01.01.2009 wird die Abgeltungssteuer eingeführt, alle Finanzdienstleistungsbranchen fokussieren auf dieses Thema, schaffen Informationen und Anlagemodelle und der Kunde, diese begehrte und von der Abgeltungssteuer bedrohte Wesen? Der glaubt zu immerhin 41 Prozent schon mal den Begriff Abgeltungssteuer gehört zu haben. „Unfassbar“, wird diese Gleichgültigkeit vermutlich in den Augen vieler Anbieter sein, geht es doch um bares Geld, um tolle neue Finanzprodukte – um eine Steuervereinfachung, die in ihren Auswirkungen so komplex ist, dass der Endkunde eigentlich gar keine andere Chance zu hat als schnell zu vergessen. Abgeltungssteuer und Geldanlage eine eher trockene Materie Die Kombination aus Geldanlage und Steuern ist vermutlich eines der unspektakulärsten Themen die man sich als unbedarfter Privatanleger vorstellen kann. Noch dazu sind für Kunden sind bislang - mal abgesehen von dem Modell einer wertpapiergebundenen Lebensversicherung (aber das ist auch nicht jedermann Fall) keine klaren Lösungswege erkennbar. Zusätzlich besteht momentan überhaupt kein Handlungsdruck. Wer vor Januar 2009 seine Vermögensanlage neu ausrichtet, genießt noch die Freiheiten der aktuellen Versteuerung, d.h. spekulative Gewinne sind nach 12 Monaten steuerfrei zu vereinnahmen. Ob er das eher im Februar dieses Jahres oder erst im Dezember macht ist dabei unerheblich aus steuerlicher Sicht. Dieser Umstand und die aktuelle „Großwetterlage“ an den Weltbörsen verderben vielen den Spaß am Thema Abgeltungssteuer und an der Kapital-Neuanlage gründlich. Kein Wunder also, dass momentan so wenige Anleger dieses Thema für sich erschließen möchten.