Die politische Lage in Thailand scheint mehr als angespannt. Während Premier Minister Thaksin Shinawatra bei den Vereinten Nationen in New York verweilt – einem durchaus auch nicht ganz harmlosen Treffen betrachtet man die Beschimpfungen von Venezuelas Präsident Hugo Chavez gegenüber George Bush (“Teufel höchstpersönlich“) – übernimmt zu Hause das Militär das Regiment.
Was zunächst bedrohlich wirkt, hat aber schon fast Tradition, bereits zum 18-ten Male übernimmt das Militär die Herrschaft in Thailand, auch wenn dies zuletzt 1991 vorgefallen war, so scheint die Situation diesmal entspannt. So wurde keine Reisewarnung an baldige Thailand Urlauber ausgegeben. Der Anführer des Militär Putsches, Sonthi Boonyaratglin, verkündet direkt in seinem ersten Statement: Das Volk soll die Macht binnen der nächsten 14 Tage zurückbekommen – bis dahin wird aufgeräumt.
Was wie eine Entschuldigung direkt zum Antritt klingt wird auch in Wirtschaftskreisen nicht unbedingt als schädlich für Land und Region angesehen. In einer Nachricht von HSBC Investments wird das Einschreiten des Militärs sogar als erster Schritt zu einem „Neuanfang“ deklariert.
Nach einer Reihe von Korruptionsfällen auf höchster Regierungsebene, kurzfristig anberaumten Neuwahlen, die mangels einer streikenden Opposition die bisherige Führung des Landes bestätigten und anderen politischen Unebenheiten steckte Thailand in einer kaum zu durchbrechenden Misere. Wirtschaftliche und politische Lethargie hatte sich über das Land und die Wirtschaft ausgebreitet, obwohl die Tsunami Schäden noch lange nicht beseitigt, das Unglück noch lange nicht vergessen ist.
Das Eingreifen des Militärs wirkt daher eventuell wie ein Weckruf. Sollte es tatsächlich gelingen die thailändische Demokratie binnen der nächsten Tage wieder zu erwecken und die politische Führung, die sich nachweislich in einem Sumpf der Korruption befindet von Ihren Ämter dauerhaft zu entbinden, so besteht Hoffnung für ein schnelles wirtschaftliches Wiedererstarken des Landes.
Mutige können sich an einem der reinen Thailand Fonds versuchen – mit Fidelity Funds – Thailand Fund A (ISIN LU0048621477) und Templeton Thailand Fund Class A (ISIN LU0078275988) führen zwei der großen Fondsgesellschaften die 3-Jahres Performance Liste an. Beide Fonds hatten bereits seit etwa 3 Monaten eine leicht ansteigende Performance zu verzeichnen. Sollte der wirtschaftliche Umschwung von Stopp zu Fahrt gelingen, ist ein kleines Investment in diesem Land vielleicht tatsächliche eine spekulative Alternative.