Vor gar nicht allzu langer Zeit verhalf die Beteiligungsfirma Blackstone der Aktie der Deutschen Telekom zu einem Kurshüpfer um damals fast 4% an einem Tag. Die sonst eher als Heuschrecken bekannten Private Equity Finanziers – auch Beteiligungsgesellschaften genannt, konnten sicherlich ihr Glück kaum fassen als selbst der Finanzminister positiv über den Milliarden Deal äußerte.
In diesen Tagen ist es wieder Blackstone, die mit einer Meldung auf sich aufmerksam machen und ein leichtes Tuscheln in der Gerüchteküche ausbrechen lassen. Stephen Schwarzman, Blackstone CEO vermeldet die Schließung des 15,6 Milliarden Dollar schweren Blackstone Capital Partners V Fund. Damit so Schwarzman wird der Fonds Transaktionen in Dimensionen ermöglichen, die vor wenigen Jahren wegen ihrer Größe und Komplexität noch unvorstellbar gewesen sind.
Sollte Blackstone tatsächlich versuchen sich ein weiteres Stück der Deutschen Telekom zu sichern? Die einzelnen Teile sind von größerem Wert als der Konzern. Ist die Aufteilung ein mögliches Ziel? Kann ein Unternehmen wie die Deutsche Telekom tatsächlich mit einer Hilfe einer solchen Beteiligungsgesellschaft endlich aus der Börsenkurs Stagnation entfliehen?
Betrachtet man die bekannten Tatsachen, so hat Blackstone zumindest ein erstes Ziel erreicht. Europäische Mitbewerber sind weit und breit nicht zu sehen. Aus Permira ist es niemandem gelungen einen ähnlich großen Beteiligungsfonds zu füllen. Der Name Blackstone ist nicht länger nur in Finanzkreisen geläufig.
Aber nicht nur amerikanische Unternehmen sind bestrebt auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen. Auch der australische Anbieter Macquarie steuert auf Europa, auf Deutschland zu. Dem ersten erfolgreich platzierten geschlossenen Infrastrukturfonds folgt ein zweiter. Die eigentliche Domäne österreichischer Anbieter, die wirtschaftliche Erschließung der ehemaligen Ost-Block Staaten wird auch zu einer australischen Angelegenheit. Es bewegt sich also was auf dem Markt der geschlossenen Fonds – es bleibt abzuwarten welche neuen Fonds Modelle aus den Reihen der amerikanischen und australischen – vielleicht sogar asiatischen Fondsanbieter zur Marktreife entwickelt werden.
Templeton und Fidelity haben es gezeigt: Auch in sich gefestigte und mit Barrieren versehene Finanzmärkte wie Deutschland sind mit guten und innovativen Produkten und einer ausdauernden positiven Kommunikation zu erschließen. Die Globalisierung ist auch hier auf dem Weg.