Stop-Loss ausgeübt und jetzt?

Gut. Oder besser weniger gut. Den DAX hat es binnen weniger Tage in eine ungeahnte Schwäche gezogen - wie sowas passieren konnte? Nun. Nehmen wir mal an, wir haben schon lange darauf gewartet, dass die Korrektur kommt. Zur Absicherung unserer Gewinne haben wir einen Stoppkurs gesetzt, der bereits letzte Woche Donnerstag dazu führte, dass unsere Aktien verkauft wurden. Während wir noch drüber grübelten ob das jetzt so gut war, setzen die nächsten Marktteilnehmer Stoppkurse um Ihre schmaler werdenden Gewinne zu sichern. Während wir immer noch darüber grübelten ob es jetzt an der Zeit ist wieder einzusteigen handelten wir nicht, es fehlte an Nachfrage und die nächsten Unterstützungslinien wurden kurz getestet um dann vehement nach unten durchbrochen zu werden. Die nächste Gruppe der Stop-Loss-Kurs-Setzer wurde Aktien los und begann darüber nachzudenken was als nächstes mit der Liquidität zu tun wäre. Wir wollen nicht behaupten, dass das so sein muss, aber die Vorstellung ist beängstigend. Wann werden aus Zuschauern wieder Akteure? Wann wird der freie Fall gestoppt? Rein statistisch gesehen deutet sich spätestens seit gestern ein starkes "Überverkauft" Szenario an - welches zu einer Marktberuhigung führen sollte. Ob das so eintritt vermag allerdings niemand wirklich zu sagen - zu blank liegen die Nerven. Für alle ausgestoppten, die sich noch nicht für eher marktunabhängige Investments wie Hedge-Fonds oder geschlossene Beteiligungen begeistern können - in der aktuellen Ausgabe der Euro Finanzen wurden Tagesgeld-Konten getestet. Ein kostenloses Girokonto ist auch das best verzinste Tagesgeldkonto. 2,8% Zinsen sind zwar nur ein kleiner Trost, aber bis es wieder aufwärts geht: Besser als Nichts.

23. 05. 2006|Finanz Ticker|

Euro und Deutsche Anleihen ziehen an

In den letzten Wochen wurde häufiger laut darüber nachgedacht, ob die das Umschichten von Aktien zu Renten nicht längst überfällig sein. Passiert ist bisher eher wenig. Die Märkte zeigten sich uneinheitlich. Eine klare Richtung war nicht zu erkennen. Langsam, so scheint ist, gewinnen die Renten gegenüber den Aktien-Investoren die Überhand. So starteten deutsche Rentenpapieren heute Morgen mit deutlichen Kursgewinnen. Der Bund Future stieg um 0,51 Prozent (Stand 11:00 Uhr) auf aktuelle 116,24 Punkte, während der Bobl-Future bei 110,14 Punkten (+0,34 Prozent) und der Schatz-Future bei 104,63 Punkten (+0,10 Prozent) notierten. Der Euro Kurs steigt gegenüber dem US Dollar leicht um 0,02% - es ist daher davon auszugehen, dass ausländische Investoren auch weiterhin von diesen Bedingungen profitieren möchten, der positive Kapitalzufluss in den Euro erhalten bleibt.

22. 05. 2006|Finanz Ticker|

Diskriminiert was das Zeug hält – vom Untergang des gesunden Menschenverstands

Jede Gesellschaft gibt sich Verhaltens-Normen, welche es einzuhalten gilt. Wer das nicht tut ist "wunderlich", "schrullig" oder eben einfach "komisch". Wo die Grenze zwischen wunderlich und abnormal zu ziehen ist, ist Definitionssache. Um hier eine allgemeine Definition zu finden, welche auch allgemeine Verbindlichkeit besitzt schafft man Gesetze. Die Führungsposition in Sachen Diskriminierungsschutz haben aus Deutscher Sicht bereits seit einiger Zeit die US-Amerikaner übernommen. Da paßt es nur gut ins Bild, dass nach der "Nipplegate Affaire" bei der ein männlicher US Popstar einem weiblichen US Popstar vor laufender Kamera im Rahmen des Superbowl Finales einen Teil der Brust und eben zu leicht bedeckten Nippel entblöste. Das dadurch ausgelöste Echo, welches in einer öffentlichen Entschuldigung der beiden Sänger und dem Rauswurf diverser Manager bei Fernsehen und Produktionsfirma gipfelte hat nun auch gesetzgeberische Konsequenzen. Gemäß einem aktuellen US Senatsbeschluss, wird jeder anstößige Programminhalt in der Zeit zwischen 6 bis 22 Uhr mit einer Strafzahlung von  325.000 Dollar geahndet. Das Gesetz diene der Sicherheit der Familie, wird der republikanische Fraktionsvorsitzende Bill Frist zitiert. Wer jetzt in ungläubiges Kopfschütteln ausgebrochen ist und so etwas wie Erleichterung über die eigene Freiheit als Europäer empfindet, dem sei ein kleiner Hinweis auf das vermutlich demnächst in Deutschland in Kraft tretende Anti-Diskriminierungsgesetz gegeben. Dieses sieht nicht weniger als den Schutz vor Benachteiligungen aufgrund von Geschlecht, Rasse, ethnischer Herkunft, Religion, Weltanschauung, Alter, Behinderung und sexueller Identität vor und wird sicherlich den Zugang zu ähnliche leibhaftigen "Stilblüten" ermöglichen wie man sie aus den USA gewohnt ist. Einen Vorteil hat die europäische Variante der Anti-Diskriminierung. Zumindest die entblöste Sängerin Janet Jackson hätte sich nach europäischer Machart nicht entschuldigen müssen. als Zugehörige zu gleich 3 definierten Randgruppen (Rasse, Geschlecht, Religion) hätte eine Kritik an ihr sicherlich leicht als Diskriminierung verstanden werden können und wäre entsprechend milde ausgefallen. Außerdem können Familien nach europäischer Ansicht weiterhin diskriminiert werden solange sie dem klassischen Familienbild - Mutter, Vater und eigene Kinder entsprechend.

21. 05. 2006|Nützliches|

Markus Koch wechselt von n-tv zu DWS

Nach einem typischen Moment an der New Yorker Börse befragt würde sicherlich das eine oder andere Mal ein Brillenträger beschrieben, der inmitten von Papierschnipseln, welche den Boden der NYSE bedecken, steht und den Kopf leicht in den Nacken gelegt, die komplexen Zusammenhänge der Börse leicht verständlich erklärt. 

Der Junge Mann, Markus Koch, ist mittlerweile 35 Jahre alt und arbeitet bereits seit 10 Jahren für den Sender n-tv. Koch hat es geschafft Börse auch für den "Normalo" einigermaßen verständlich zu machen und sich in das Gedächtnis der Zuschauer zu bringen.

Nach 10 Jahre ist nun Schluss mit Börsenparkett New York. An Kochs neuem Arbeitsplatz London wird er nicht mehr journalistisch tätig sein, aber dennoch die Welt der Börse erklären. Seine Aufgabe wird es sein, die teils komplexen Inhalte der DWS Produkte verständlich an den Kunden zu bringen. Das dies gelingen wird steht eigentlich außer Zweifel.

20. 05. 2006|Finanz Ticker|

Fonds kaufen über Börse, Hausbank oder Fondsvermittler?

Früher war alles gut. Da ging man zu seiner Bank, fragte nach Fonds, bekam drei zur Auswahl und hatte das Gefühl etwas Vernünftiges getan zu haben. Heute ist irgendwie alles besser, aber nicht leichter. Statt 3 Fonds gibt es teilweise 7.000 Fonds zur Auswahl. Statt einem Berater gibt es viele Informationen zur Auswahl, statt Ausgabeaufschlag beherrschen heute Spread und Transaktionskostenmodelle die Diskussion. Was war doch gleich mit dem Ausgabeaufschlag? Den zahlt heute keiner mehr? Alle profitieren doch von Fonds ohne Ausgabeaufschlag. Langsam, langsam. Wer sich nicht selbst mit dem Thema Geldanlage auseinander setzen möchte und sich gerne beraten lassen möchte, wird dies immer noch bei der Hausbank tun und Ausgabeaufschlag als Beratungsvergütung entrichten. Wer jetzt glaubt dass das "out" ist, der irrt. Mehr als die Hälfte des Deutschen kauft Fonds bei seinem Berater der Hausbank.

Wer sich selbst informiert und auf Beratung verzichten kann, könnte den Weg über die Börsen nehmen. In den letzten Jahren haben vor allem die Börsen Hamburg, Berlin und Düsseldorf daran gearbeitet einen geeigneten Handelsplatz für Investmentfonds zu schaffen. Statt Ausgabeaufschlägen zahlen Sparer, wie auch Handel anderer Wertpapiere Transaktionskosten sowie zusätzlich eine Differenz zwischen An- und Rückkaufwert, dem Spread. Der Kostenvorteil liegt vor allem bei größeren Handelssummen auf Seiten der Anleger, die mit einem Festbetrag von z.B. 12,95 Euro zzgl. 0,2% Spread in der Regel deutlich günstiger an Fondsanteile kommen, als dies bei einer pauschalen Vergütung über den Ausgabeaufschlag (z.B. 5% pauschal) möglich wäre. Die momentan vermutlich günstigste Möglichkeit des Fonds Kaufs besteht im Erwerb über eine Fonds Depotstelle wie ebase oder die Frankfurter Fondsbank. Hier fallen keine Transaktionskosten, kein Spread und in der Regel auch kein Ausgabeaufschlag an. Die Anbieter - meiste freie Fondsvermittler - finanzieren dieses Angebot über Bestandsprovisionen, welche von Anlegern nicht extra zu entrichten sind und, was für die Mehrzahl der Anleger ein wichtiges Kriterium sein dürfte: Fondsvermittler gewähren keine Beratung.

19. 05. 2006|Finanz Ticker|

DAX knickt ein und jetzt?

Wo auch immer die Kurse des heutigen Tages hinstreben werden. Es haben in den letzten viele Anleger "Kasse" gemacht. Schaut man sich den DAX mit zum Tagesschluss 5.652,72 Punkten an, kann man leicht den Eindruck gewinnen, dass der eine oder andere Marktteilnehmer Opfer einer Panikattacke geworden sein könnte und nach einer "alles muss raus" Manier verkauft hat was ging. Viel wurde in den letzten Wochen über "dünne Luft" rund um die Höchststände gesprochen, eine Korrektur, so waren sich viele einig, wird kommen. Jetzt ist sie da und guter Rat ist teuer. Geht es wieder rauf? Geht es weiter runter? Sell in May and go away? Was dem einen Leid ist des anderen Freud. Hedge-Fonds Anbieter erfreuen sich weiter steigender Beliebtheit, vielleicht ist es nur Zufall, dass die öffentliche Diskussion gerade zu diesem Thema in den letzten Tagen wieder stärker und offener geführt wird. Die Fakten sehen nach einem heutigen Bericht der Welt so aus: Die gestern veröffentlichen Zahlen des Bundesverbandes Investment und Asset Management (BVI) weisen für den April den zweiten Monat in Folge dreistellige Millionenzuflüsse in die Anlageklasse aus. Damit haben die Anleger seit Jahresanfang fast ein halbe Mrd. Euro in die Hedge-Fonds gepumpt, was rund einem Viertel des gesamten Volumens der hierzulande angebotenen Produkte entspricht. Ohne es weiter zu kommentieren - Informationen rund um das Thema Hedge-Fonds finden Interessierte Anlieger 'Heuschrecken hier'. Was alles bei der Zusammenstellung des eigenen Vermögens beachtet werden könnte hat Markowitz erläutert und Depotanalyse24.de zusammengefasst.

18. 05. 2006|Finanz Ticker|

Hedge-Fonds erhalten PR Schützenhilfe durch Bundesbank

Kleiner Satz, große Wirkung. Dr. h. c. Edgar Meister, Mitglied in der Abschlußprüferaufsichtskommission der Wirtschaftsprüferkammer und für Finanzaufsicht zuständige Vorstand der Bundesbank war es, der das Thema "Hätschfongs" wieder spontan zurück in die öffentliche Diskussion brachte. Mit dem eher ungelenken und scheinbar um Political Correctness bemühten Ausspruch "Zur Schaffung von mehr Transparenz gegenüber Investoren und Geschäftspartnern könnte Rating-Agenturen eine Rolle zukommen" brachte er die zur Wiederaufnahme der Diskussion um Hedge-Fonds nötige Steilvorlage, welche selbst die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zu einer Stellungsnahme mittels Pressemitteilung ermutigte. Dabei ist im Kern nicht viel passiert. Hedge-Fonds Manager und Gesellschaften beugen sich nach wie vor nicht den aus Sicht der Gesetzgeber nötigen Transparenzkriterien.  Das Argument zur Informationsknappheit: Die durch den Fonds verfolgte Strategie verliert an Performance sobald weitere Markt-Teilnehmer ebenso handeln. Der Gesetzgeber möchte die Bürger schützen und wüsste auch irgendwie gerne wie Hedge-Fonds handeln und womit. Ob dies in tatsächlicher Besorgnis um den mündigen Bürger geschieht oder eher Aufklärungsansätze in der Frage nach möglichen weiteren Steuereinnahmequellen widerspiegelt sei mal dahingestellt. Letztendlich wird es hier mit Sicherheit der Markt regeln. Wer nicht sagt was drin ist, wird über kurz oder lang Probleme mit der Generierung weiterer Mittelzuflüsse haben und spätestens dann um mehr Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit bemüht sein. Bis dahin gibt es Hedge-Fonds Zertifikate und Dach-Hedge-Fonds nach deutschem Recht, die eine ganze Reihe von Transparenz Kriterien erfüllen müssen.

17. 05. 2006|Hedge-Fonds|

DAX, ZEW und Georg Bush ein Blick über den Tellerand

Der DAX befindet sich im Sinkflug - oder auch in einer Korrekturphase, wie es sicherlich richtiger ausgedrückt ist. Das heute veröffentlichte ZEW Gutachten deutet darauf hin, dass das Ende der Euphorie an den Börsen wieder ein Stück weit näher gerückt ist. Ein Einbruch wie im Jahr 2000 ist sicherlich nicht zu befürchten, aber dennoch sollten [...]

16. 05. 2006|Nützliches|

Tarifverhandlungen Deutsche Telekom

Irgendwie läuft es nicht gerade sonderlich "rund" bei der Telekom. Der beständig fallende Börsenkurs zeugt von einem Trend, der selbst durch den Einstieg der Beteiligungsgesellschaft Blackstone nur kurzzeitig umgekehrt werden konnte. Probleme gibt es viele. Nicht nur der dauerhafte Kundenschwund der Festnetzsparte, auch die immer noch andauernden Diskussionen mit Ver.di tragen nicht unbedingt zu einer Steigerung des Unternehmenswertes bei. Erneut sind die Gespräche mit Ver.di an den zu unterschiedlichen Vorstellungen gescheitert. Während die Gewerkschaftsvertreter eine 6%-ige Lohnerhöhung für die Beschäftigten favorisieren, bietet das Unternehmen eine Einmalzahlung von 1.000 Euro sowie T-Aktien statt prozentualer Erhöhung. Einem nicht ganz neutralen Beobachter könnte der Eindruck entstehen, dass hier ein eigentlich gestriges Problem zu Tage kommt. Die Mentalität des "das haben wir ja noch nie so gemacht" scheint ein wenig durch oder anders gesagt es bleibt zu vermuten, dass dem einen oder anderen Gewerkschaftsfunktionär nicht nur Fantasie, sondern auch Visionen abhanden gekommen sind. Betrachten wir den Telekom Vorschlag mal objektiver. Eine Einmalzahlung von 1.000 Euro würde vor allem den Mitarbeitern in weniger qualifizierten und deshalb geringer entlohnten Tätigkeiten als Wohltat erschein. Bis zu einem monatlichen Einkommen von Brutto 1.400 Euro wären die geforderten 6% Lohnerhöhung sogar realisiert. Eigentlich müssten sich Gewerkschafter darüber freuen, waren es nicht gerade die "kleinen" Angestellten, die die Basis für den Erfolg der Gewerkschaft ermöglichte? Vielleicht wichtiger ist die zweite Option. T-Aktien für die Belegschaft stellen doch eigentlich den Schlüssel für eine bessere Mitarbeiterpolitik. Wer 110.000 Mitarbeitern jeweils 40 Aktien spendiert schafft einen Blackstone Gegenpol. Arbeitnehmer und Beteiligungsgesellschaft wären gleich stark am Unternehmen beteiligt und hätten sofern es entsprechend organisiert wird auch die Möglichkeit die eigenen Interessen zu vertreten. Aber an dieser Stelle geht scheinbar die Fantasie mit dem Autor durch.

15. 05. 2006|Finanz Ticker|

Bessere Wachstumsprognose der Weltbank für China

Während man sich in Deutschland mit Schlagworten wie Nullwachstum, Nachfragezurückhaltung und struktureller Arbeitslosigkeit eine Diskussion nach der anderen aufzwängt kämpfen Chinesen mit ganz anderen Dingen. Es gilt das Wachstum zu kanalisieren und zu bremsen. Eine aktuelle Prognose der Weltbank sieht eine weitere Wachstumssteigerung um +0,4% vor. Im ganzen Satz gesprochen - die Weltbank rechnet mit [...]

11. 05. 2006|Finanz Ticker|
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