Eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hat es jetzt für alle nachlesbar gemacht. Deutsche leiden an einer Wahrnehmungsverschiebung. Das Land ist gar nicht so schlecht, wie es von vielen empfunden wird – aus dem Ausland betrachtet gehört Deutschland sogar zu den drei attraktivsten Wirtschaftsstandorten. Weltweit.
Befragt wurden 1019 internationale Unternehmen, dabei wurde Deutschland in Europa als attraktivster Standort genannt, weltweit reichte es für Platz 3 nach den führenden USA und China.
Erstaunlich sind die Argumente für Deutschland. Deutlich verbesserte Rahmenbedingung und stabile Lohnkosten sind ein wichtiger Grund. Noch wichtiger als dieser ist aber die nationale Stimmungslage. Der aufkeimende Optimismus ist ein deutliches Signal welches von internationalen Investoren geschätzt wird.
Klare Wettbewerbsnachteile bestehen in den nach wie vor überdurchschnittlichen Arbeitskosten. Diese sind allerdings im Zuge einer steigenden Produktivität zu tolerieren, da die Lohnstückkosten vergleichsweise konstant bleiben. Auch Faktoren wie Marktgröße, Infrastruktur, rechtliche und politische Rahmenbedingungen stellen einen wichtigen Faktor für die Investitionsentscheidung dar, in der Summe muss sich Deutschland hier nicht verstecken.
Allzu euphorisch sollte man hierauf allerdings nicht reagieren – die Konkurrenz schläft nicht und die innerdeutschen strukturellen Probleme vor allem auf dem Sektor Arbeit sind noch lange nicht zufrieden stellend gelöst.