Nach der Fülle an weniger erbaulichen Nachrichten ist man im Hause Meinl jetzt vielleicht sogar ein bisschen froh, einmal ein anderes Thema in den Mittelpunkt der Öffentlichkeitsarbeit zu stellen.
Statt sich zu den anhaltenden Meinl European Land Diskussionen und den Zeitpunkt der durchgeführten Aktienrückkäufe zu äußern, kann aktuell das Interesse auf ein anderes Produkt aus dem Haus Meinl gelenkt werden.
Meinl Airport – erster Erwerb eines Flughafens in Russland
Die Meinl Airports International war bereits vor einigen Monaten an den Kapitalmarkt gegangen und hatte sich dort mit Kapital für Flughafen Investments in Osteuropa ausstatten lassen. Gerne gaben Anleger Geld – wohl wissend, dass Meinl dort sorgsam investieren würde und eine attraktive Rendite anstrebt. Dieser Vertrauensbonus scheint nach den Meinl European Land Unstimmigkeiten zumindest angekratzt. Umso wichtiger ein Erfolgserlebnis präsentieren zu können.
Der erste Erwerbserfolg wird jetzt aus den Tiefen des russischen Reichs gemeldet. In Ulan Ude, der Hauptstadt der russischen Republik Buryatien (Sibirien) wurde der örtliche Flughafen zu einem Kaufpreis von 24 Mio. USD übernommen. Damit wird Meinl erster ausländischer Investor, der – mittlerweile durch die russische Kartellbehörde bestätigt – einen russischen Flughafen erworben hat.
Der Flughafen greift auf ein Einzugsgebiet von rund 500.000 Personen zurück. Die gesamte Region am Baikalsee gehört zu den von der russischen Regierung geförderten Gebieten und soll seinen touristischen Charakter zukünftig deutlich besser ausnutzen. Der kürzlich erworbene Status „internationaler Flughafen“ ermöglicht neben inner russischen Flugverbindungen auch das Anfliegen von vermehrt ausländischen Zielen. Interessant erscheint hier auch die Nähe zu China, bis nach Peking sind es lediglich 60 Flugminuten.
Das Passagieraufkommen des letzten Jahres wird auf rund 150.000 Personen im Jahr 2006 beziffert. Eine Größenordnung, die z.B. der Flughafen Son Sant Joan in Palma de Mallorca an einem einzigen Sommertag erreicht. Aber Sibirien ist eben nicht Mallorca.
Rund um die neue Landebahn in Mukhino Ulan Ude wird Meinl Airports kräftig investieren müssen. Entsprechende Gespräche zu den einzelnen Infrastrukturmaßnahmen werden in den nächsten Wochen mit Vertretern der russischen Regierung geführt werden.