Bis vor wenigen Monaten war die australische Bank Macquarie in Deutschland so gut wie unbekannt. Mit der ersten Auflage des Infrastrukturfonds und der gleichzeitig offenkundigen Übernahmelust an Unternehmen die dem Infrastruktursektor zuzuordnen sind, stieg die Bekanntheit der australischen Bank in Deutschland sprunghaft an.
Positiv gestaltete sich nicht nur die wachsende Bekanntheit des Unternehmens, auch die ersten beiden geschlossenen Infrastrukturfonds waren aus Vertriebssicht ein großer Erfolg. Alleine für den Infrastrukturfonds Nr. 2 konnten rund 12.500 Zeichner begeistert werden, was dem Fonds über 750 Millionen Euro Anlegerkapital bescherte.
Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass Macquarie an dieser Stelle weiter erfolgreich am Markt agieren möchte und zügig den nächsten Infrastrukturfonds präsentiert. Diesmal soll in nordamerikanische Infrastrukturobjekte investiert werden, im Gegensatz zu den früheren Fonds steigt allerdings die Mindestbeteiligung deutlich auf 75.000 US-Dollar bzw. 50.000 Euro an. Anleger werden eine halbjährliche, nachschüssige Ausschüttung aus den von Infrastrukturunternehmen erwirtschafteten Erträgen erhalten. Nach Ablauf der Investitionsphase können Geldgeber eine durchschnittliche Ausschüttung von 6 bis 7 Prozent pro Jahr erwarten – nicht grade üppig im Vergleich zu den letzten Macquarie Fonds (Ertragserwartung +/- 10 Prozent pro Jahr) und nicht grade mitreißend im Hinblick auf das aktuell steigende Zinsniveau.
Mit einer Abschwächung der Nachfrage nach Macquarie Produkten ist dennoch nicht zu rechnen. Zu interessant (langfristige Großprojekte) und aussichtsreich (gleichmäßige Renditen Dank langer Laufzeitverträge mit meist öffentlichen Investoren) ist der Sektor Infrastruktur, zu gut waren die Produkte in der Vergangenheit, als das ein Nachlassen der Renditeaussicht kurzfristig Anleger verschrecken könnte.
Die dritte Auflage dieses Infrastrukturfonds wird institutionellen Anlegern vorbehalten sein – über die aktuellen geschlossene Fonds Entwicklungen bzw.  Neuemissionen können Sie sich hier informieren.