Herr Zipfel, die Preise für Gold und Silber fallen nun schon seit einigen Tagen sehr dynamisch. Ist das die Trendwende?

Die Preise für Gold, aber vor allem für Silber, sind in den letzten 6 Monaten stark angestiegen. Gold verteuerte sich in der Spitze um über 20% und Silber sogar um über 70%. Bei einem so ausgeprägten Preisanstieg in so kurzer Zeit sind Korrekturen normal und gesund. Der primäre Aufwärtstrend der monetären Edelmetalle bleibt aber selbst bei weiteren Kursrückgängen voll in Takt.

Ab welchen Preisniveaus würde sich das ändern?

Nun, unter charttechnischen Aspekten hat der Goldpreis noch Luft bis zu der unteren Trendlinie des seit Oktober 2008 laufenden Aufwärtstrendkanals. Diese Linie verläuft bei ca. 1.300 USD. Aktuell notiert der Goldpreis bei 1.350 USD. Auf dem Niveau dieser Trendkanalunterstützung befindet sich auch der mittelfristige Preisdurchschnitt, die sogenannte 200-Tage-Linie. Diese bildet in der Regel eine sehr solide psychologische Unterstützung.

Bei Silber könnte die Korrektur kurzfristig durchaus heftiger ausfallen. Der vorherige starke Anstieg von 18 USD im Sommer auf in der Spitze 33 USD im Januar könnte bis 24 USD wieder abverkauft werden. Auch hier würde die 200-Tage-Linie dann eine starke Unterstützung bieten.

Warum glauben Sie, dass die Aufwärtstrends intakt bleiben?

Wir sehen trotz der Gewinnmitnahmen an den Edelmetall-Terminmärkten und bei Finanzinstrumenten auf Gold und Silber eine enorm starke physische Nachfrage nach Münzen und Barren. Die Absatzzahlen für eine der weltweit populärsten Silbermünzen beispielsweise, den US Silver Eagle, bewegt sich im Januar 2011 auf 5 Mio. Unzen (jew. 31,1g) zu. Das ist der höchste Absatz seit Datenaufzeichnung im Jahr 1986. Auch die Metall-Großhändler Heraeus und Umicore berichten von anhaltend starker psychischer Nachfrage. Es scheint so, dass abseits der spekulativen Marktsegmente dass Interesse an Münzen und Barren bei nachgebenden Kursen sogar weiter ansteigt. Ein Phänomen, dass sicher auf den Krisenschutzcharakter der monetären Edelmetalle und die schleichende Eskalation der Staatsschuldenkrise zurückzuführen ist.

Würden Sie Investoren raten, jetzt noch in Edelmetalle zu investieren?

In Anbetracht der ungelösten Schuldenprobleme und der ausufernden globalen Ungleichgewichte sind Edelmetalle als ultimative Vermögensversicherung unentbehrlich. Gold und Silber konnten ihre Kaufkraft über Jahrtausende erhalten, wenn auch unter starken Schwankungen. Dahingegen sind alle staatlich sanktionierten “Papier”-Geldsysteme der Geschichte ausnahmslos nach wenigen Jahrzehnten gescheitert. Gold und Silber stellen damit eine echte Geldalternative zu Euro, US-Dollar und anderen Währungen dar. Der US-Dollar hat in den letzten 100 Jahren 97% seiner realen Kaufkraft verloren. Damit wird die Weltleitwährung einer entscheidenden Geldfunktion nicht gerecht: Der Funktion des Wertspeichers.

Welches Metall würde Sie aktuell bevorzugen?

Gold ist das unvergänglichere Metall. Silber aber das Nützlichere. Es bietet auf Grund seiner physikalischen Eigenschaften mannigfaltige Anwendungsmöglichkeiten in der Elektronik, der Medizin und der Oberflächenbeschichtung. Gold spielt hingegen in der Industrie kaum eine Rolle. Die Doppelfunktion des Silbers als vitaler Industrierohstoff und monetäres Edelmetall mit langer Tradition machen es für Investoren attraktiver. Vor alllem, da die Silberlagerbestände seit 1950 um ca. 90% abgebaut und verbraucht wurden. Silber ist in Tonnen heute überirdisch seltener als Gold. Die phyische Knappheit ist daher bei Silber nur eine Frage der Zeit, einhergehend mit heuet vieleicht noch unvorstellbaren Knappheitspreisen. Die Industrie kann auf Silber nicht verzichten. Das wissen auch die Spekulanten.

Wie würden Sie in Silber Investieren?

In Anbetracht der aktuellen Korrektur auf jeden Fall in mehreren Tranchen. Am besten, über eine physische Sparplanlösung. Diese wird in Deutschland z.B. von Einkaufsgemeinschaften sehr kosteneffizient angeboten. Darüber hinaus ist bei Silber die Vermeidung der Mehrwertsteuer beim Kauf sinn voll (Münzen 7%, Barren 19%). Dies kann durch die Lagerung in einem Zollfreilager in der Schweiz erreicht werden. Das hat zudem den Vorteil, dass das Metall auch bankenunabhängig und ausserhalb des Euroraums gelagert wird.

Vielen Dank Herr Zipfel.


In physische Edelmetalle investieren:
Solit 2 Gold & Silber

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