Michael Schumann, der seit Februar als neuer Chef der Starnberger Beteiligungsholding Arques fungiert, bekommt vom bislang kaum bekannten französischen Hedgefonds Mantra Unterstützung, indem sich Mantra an Arques mit 3% beteiligt. Manta-Chef Antoine Dréan sagte, dass man ausdrücklich den Kurs und das Konzept des derzeitigen Arque-Vorstands unterstützte und dieses Signal dem Markt sende. Ein Gegenspieler kommt somit der Münchner Beteiligungsgesellschaft Aurelius mit Ex-Arques-Mitgründer Dirk Markus an der Spitze ins Gehege. Dass Aurelius ebenfalls gut 3% an Arques übernommen habe und den Anteil ebenfalls aufstocken wolle, teilte Aurelius Mitte September 2008 mit.
Eine Anteilsaufstockung von 5,3% wurde kürzlich gemeldet. Kurzfristig eine Anpassung der relevanten Arques-Gremien vornehmen möchte man da aber im Gegensatz zu Aurelius. Ausgewechselt werden soll vor allem der Aufsichtsrat. Die ungefähr 15% an Arques zu halten darüber ist sich Aurelius Insidern zufolge bereits mit weiteren Investoren einig. Auch eine Fusion werde mittelfristig nachgedacht. Ein Marktführer für Unternehmen in Sonder- und Umbruchsituationen soll durch die Bündelung der Aurelius- und Arques-Aktivitäten entstehen. Dréan sagte, dass auch Mantra den Anteil an Arques in den nächsten Wochen oder Monaten weiter aufstocken wolle. Um kein Übernahmeangebot an die anderen Aktionäre machen zu müssen, seien knapp 30% die Obergrenze.
Außerdem stünden erst noch Gespräche mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Georg Obermeier an. Aber auch eine Vertretung in dem Kontrollgremium strebe Mantra abhängig von der Anteilshöhe an. Trotzdem gibt sich Aurelius-Chef Dirk Markus gelassen und sagte, dass man mit Arques und Mantra in Gesprächen sei. Bei Aurelius kann man sich schwer vorstellen, dass ausgerechnet ein Hedgefonds als Bewahrer des Status quo auftreten will. Dass er bei der Durchsetzung seiner Pläne einen langen Atem habe, signalisierte Markus und ergänzte, dass man strategischer Investor und langfristig orientiert sei.
Am 25.9 legte die Arques-Aktie bis zu 11% auf 7,18 zu, noch mehr als 35 kostete sie vor einem Jahr. Auf dem Netzwerk ihres Gründers Dréan, der auch an der Spitze der Beteiligungsgesellschaft Triago steht, baut Mantra, vor gut einem Jahr gegründet, auf. Insbesondere Beteiligungsinvestitionen berät Triago. Als Beteiligungsfirma, die marode Firmen zu einem symbolischen Preis aufkauft, saniert und später wieder abgibt, hatte sich Arques zunächst einen Namen gemacht. Das Konzept wurde mit den Übernahmen des Siemens Gigaset-Telefongeschäfts oder des IT-Handelsunternehmens Actebis zuletzt aufgeweicht.