Seit mehr als 6000 Jahren ist Gold der Inbegriff von Werterhaltung und galt als wichtiges Zahlungsmittel. Da Gold als Währung bereits seit Jahrhunderten akzeptiert wurde, führten viele Länder im 18. Jahrhundert den Goldstandard ein. Folge: Die im Umlauf befindliche Geldmenge war durch entsprechende staatliche Goldreserven gedeckt. So war es den Menschen jederzeit möglich, die vorhandenen Geldmengen in Gold zu tauschen. Durch diese Golddeckung in Form des Goldstandards herrschte auch ein gewisser Schutz vor Inflation.

Goldstandard wird aufgegeben

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges funktionierte das System der Golddeckung nicht mehr. Vor allem die kriegsführenden Staaten trachteten nach einer Vergrößerung der Geldmenge, um die hohen Kriegsausgaben finanzieren zu können. Auch die späteren Reparationszahlungen nach Ende des Krieges sorgten dafür, dass viele Länder den Goldstandard und somit die Golddeckung auf ihre Währung aufgaben.

Als Nachfolgesystem des Goldstandards wurde 1944 das Bretton-Woods-System ins Leben gerufen. Es sollte die internationalen Währungssysteme wieder neu ordnen und legte auch einen neuen Goldstandard fest. Seither war die US-Notenbank verpflichtet, gegen 35 US-Dollar eine Feinunze Gold an die Menschen auszugeben. Dieses System funktionierte lange Zeit sehr gut.

USA schafft unter Nixon Goldstandard ab

Am 15. August 1971 trat der damalige US-Präsident Nixon vor die Kameras und verkündete das Ende dieses Systems. Die Kosten des Vietnam-Krieges, das immer weiter steigende Haushaltsdefizit sowie die US-Inflation sorgten dafür, dass sich Präsident Nixon entschieden hat, die Eintauschbarkeit von US-Dollar in Gold zu stoppen. Die Goldreserven waren ohnehin bereits stark zusammengeschmolzen, so dass die USA den Tausch von Dollar in Gold nicht mehr bewältigen konnten. 1976 dann empfahl auch der Internationale Währungsfonds seinen Mitgliedern ebenfalls die Aufhebung des Goldstandards.

Vertrauen in Papiergeld schwindet

Wie die ZDF Mediathek berichtete, jährt sich die Aufhebung des Goldstandards mittlerweile zum 40. Mal. Mit der Aufhebung der Goldpreisbindung war es bisher möglich die Geldmenge zu erhöhen, um damit Wachstum und Wohlstand zu schaffen. Allerdings sorgt das stetige Geldmengenwachstum heute auch für eine steigende Inflationsgefahr und eine Finanzkrise, deren Ende noch nicht abzusehen ist. Eine Rückkehr zum Goldstandard halten Experten dennoch für unwahrscheinlich. Viele Anleger haben im Zuge dessen aber schon ihre Wahl getroffen. Das zeigt die schier unüberschaubare Menge an Anlageprodukten wie Goldfonds und die Nachfrage nach Goldbarren. Der Glaube in das jeweilige Währungssystem erodiert immer stärker.