Im Februar 2012 lag die vom Statistischen Bundesamt errechnete Inflationsrate in Deutschland bei 2,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Januar lag die Inflation in Deutschland noch bei nur 2,1 Prozent. Wichtigster Preistreiber sind dabei Erdöl und Erdgas, die Verbraucher in Form von Heizöl, Benzin und Diesel tagtäglich benötigen und die daher auch im Warenkorb, der für die Berechnung der Inflation zugrunde gelegt wird, zu finden sind.
Bereits seit dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise diskutieren Experten deren Auswirkungen auf die Inflation. Vor allem die Politik der Zentralbank, die die Leitzinsen seither mehrmals in Folge senkte und so „billiges“ Geld in die Kapitalmärkte pumpte, soll für steigende Inflationswerte sorgen.
Betrachtet man allerdings die Werte seit September 2011, als die Inflation 2,6 Prozent betrug, kann man von weiter sinkenden Werten ausgehen. Die wenigen Optimisten unter den Experten sehen daher sinkende Inflationswerte sowie eine Stabilisierung des Geldes.
Deutlich häufiger ist in diesen Tagen jedoch die These zu hören, dass die Inflationswerte in den nächsten Jahren deutlich ansteigen werden und so die Realeinkommen der Menschen in Deutschland reduzieren. Vor allem die Rohstoffpreise, so die Experten, werden auch in Zukunft weiter steigen, da diese insbesondere von den Schwellenländern stark nachgefragt werden. Der Liter Diesel könnten nach diesen Berechnungen in fünf Jahren bereits 2,66 Euro kosten.
Unabhängig davon, welches Inflationsszenario eintritt, müssen Verbraucher mit einem Kaufkraftverlust ihres Geldes rechnen. Statistiken zeigen jedoch, dass mehr als 83 Prozent aller Sparer keine entsprechende Absicherung nutzen. Auch im Bereich der Altersvorsorge ist der Inflationsschutz für mehr als 88 Prozent der Anleger kein Thema. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass Anlagen ohne Schutz Jahr für Jahr weniger wert werden und so das Sparziel nie erreicht werden kann. Im Bezug auf die Altersvorsorge kann eine Nichtberücksichtigung der Inflation sogar zu einer Versorgungslücke führen, die mit dem Abschluss des Vertrages ja eigentlich reduziert werden sollte.