Während sich der Goldpreis im März seitwärts entwickelte und in einer Spanne zwischen 1.420 und 1.400 US-Dollar je Unze bewegte, ist der Preis auf einen neuen Höchstkurs von 1.470 US-Dollar je Unze gestiegen. „Gold hat seinen Aufwärtstrend nach einem etwas schwächeren März wieder aufgenommen und bewegt sich Richtung 1.600 US-Dollar. Die Zielmarke für Silber sehen wir vorläufig bei einem Preis von 45 US-Dollar“, sagt Martin Siegel, Rohstoffexperte und Berater der Stabilitas-Fonds.

Der Silberpreis verzeichnete bereits im März einen konstanten Anstieg von 34 auf 37 US-Dollar je Unze. Grund für den Trend zu neuen Höchstkursen bei Edelmetallen ist laut Siegel die mit den jüngsten EZB-Hilfen für Portugal wieder aufflammende Schuldenkrise. „Die Politik der Euro-Schwächung treibt das massive Interesse an Edelmetallen“, sagt Siegel. Demgegenüber hätten die Entwicklungen in Japan keinen bedeutenden Einfluss auf Gold und Silber. „Japan war noch nie ein Goldimporteur wie China oder Indien. Deshalb rechnen wir auch in Zukunft nicht mit hohen Goldverkäufen aus Japan, um den Wiederaufbau zu finanzieren“, so Siegel.

Als Reaktion auf die Japan-Krise waren Basismetallpreise im März tendenziell rückläufig. Mit dem Produktionsstopp nach dem Tsunami in einigen wichtigen Industrien sind die Preise für Kupfer, Zink, Nickel und Palladium leicht gefallen. „Dieser kurzfristige Einfluss dürfte noch einige Zeit anhalten“, meint Siegel. „Wie lange, hängt davon ab, ob ein schneller Technologietransfer gelingt, sodass zum Beispiel die Chip-Produktion in andere Regionen verlagert oder umgestellt werden kann.“ Mittel- bis langfristig würden die Wiederaufbaumaßnahmen in Japan jedoch positiv auf Basismetalle wirken. Kohle- und Gasproduzenten kurzfristig bessere Wahl als Uranförderer Den wohl stärksten Einschnitt verzeichnete der Uransektor. Infolge der Katastrophe im AKW Fukushima sank der Uranpreis von 72 auf 60 US-Dollar je Pfund. Die Aktien der Uranproduzenten dagegen wurden regelrecht abverkauft: Ihre Kurse haben sich im Durchschnitt halbiert.

„Wir gehen davon aus, dass sich der Uransektor kurzfristig seitwärts entwickelt. Auch wenn der Uranbedarf über die nächsten 20 Jahre weltweit hoch bleiben wird, rechnen wir in den kommenden Wochen noch nicht mit einer deutlichen Erholung“, sagt Siegel. Gleichzeitig hat sich der Aufwärtstrend für Öl, Gas und Kohle noch einmal beschleunigt. Aktien dieser Produzenten sind deshalb in der kurzen Frist die bessere Wahl als Titel der Uranförderer. Zum einen steigt der Ölpreis aufgrund der unklaren Situation bezüglich der Zukunft des siebtgrößten Energielieferanten Libyen. Zum anderen gewinnen aufgrund des Atomunfalls im AKW Fukushima auch Gas und Kohle als Alternative zu Uran stärker an Bedeutung.

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