Eine neue EU-Richtlinie sorgte im Jahr 1998 für die komplette Veränderung des deutschen Strommarktes. Die Richtlinie zur Liberalisierung des Strommarktes sollte den Wettbewerb erhöhen und die Strompreise senken. Die ersten Entwicklungen waren schnell spürbar: Neue Anbieter entstanden, waren überregional tätig und entwickelten neue Tarifmodelle. Nur wenige Jahre später begann die Konsolidierung auf dem liberalisierten Energiemarkt. Viele der neuen Anbieter verschwanden wieder: mangelnde Erfahrung auf dem Markt und starke Preiskämpfe führten zu schnellen Insolvenzen.

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Wie hat sich dabei der Strompreis entwickelt? Während ein Haushalt 1998 noch 17,11 Cent für die Kilowattstunde zahlte, liegen die Preise im aktuellen Jahr bereits bei 29,42 Cent! Insbesondere für einkommensschwächere Haushalte sind diese Preise zum Problem geworden. Im europäischen Schnitt befinden sich die Deutschen zudem bis heute an der Spitze für die Strompreise.

Wo liegen die Gründe für steigende Strompreise?

Jan Rabe, langjähriger Energiemarkt-Experte und Gründer von Wechselpilot, rechnet in den kommenden Jahren nicht mit sinkenden Strompreisen. Was aber gibt den Ausschlag für hohe Stromrechnungen?

Zu den wichtigsten Einflussfaktoren zählen:
1.    Mehrwertsteuer & Ökosteuer
2.    Der schwankende Preis im Großhandel
3.    Entgelte für die Nutzung der Netze
4.    Die staatlich festgelegte EEG-Umlage

Die Preise für die Rohstoffe
Deutschland gewinnt den Großteil seiner Energie noch immer aus fossilen Brennstoffen. Zwar gehört Deutschland zu den wichtigsten Produzenten von Kohle, muss aber immer noch einen großen Teil einkaufen. Mit dem Boom von Schwellenländern wie Brasilien, Indien oder China haben sich die Weltmarktpreise deutlich nach oben bewegt. Das wirkt sich am Ende auch spürbar auf die Preise für die Endverbraucher in Deutschland aus.
Die Entwicklung der Preise im Großhandel
In Verbindung mit den Strompreisen in Deutschland ist immer wieder von der Leipziger Strombörse die Rede. Hier kaufen Unternehmen einen großen Teil der Energie direkt bei den Erzeugern ein. Zwar ist der Preis in den vergangenen Jahren gesunken, trotzdem haben die meisten Anbieter ihre Preise für den Endverbraucher nicht spürbar gesenkt.

Emissionszertifikate: der Ausgleich für CO²
Kohlekraftwerke, die Strom produzieren, stoßen große Mengen an CO² aus und benötigen zum Ausgleich Emissionszertifikate. Diese Zertifikate sind in den vergangenen Jahren allerdings deutlich teurer geworden: Lag der Preis Ende 2017 noch bei 4,40 Euro pro Tonne, so muss ein Energieunternehmen Ende 2018 bereits knapp 20 Euro für die Tonne bezahlen – auch das wirkt sich schlussendlich auf den Preis für deutsche Stromkunden aus.

Die EEG Umlage
Jeder Verbraucher zahlt in Deutschland die EEG-Umlage und trägt damit zum Ausbau der Erneuerbaren Energien bei. Da die Zahl solcher Anlagen stetig gestiegen ist, wuchs auch die Summe, die zur Förderung bereitgestellt werden musste. Mittlerweile beeinflusst diese Umlage zu rund 24 Prozent den Strompreis.

Die Politik als Faktor beim Strompreis
Die Macht der ölfördernden Länder ist bis heute ungebrochen. Entsprechend wird der Strompreis auch von der politischen Lage beeinflusst. Noch immer ist der Mittlere Osten ein Pulverfass, dennoch werden von dort die meisten Erdöl-Reserven importiert. Schon kleinste politische Veränderungen können dafür sorgen, dass die Preise in die Höhe schnellen.

Regionale Unterschiede beim Strom
Zuletzt ist der Preis auch von der Region abhängig. Vor allem im Norden Deutschlands wurde die Windkraft massiv ausgebaut. Dies belastet die Netze, die Strom vor allem in südliche Bundesländer leiten. Höhere Netznutzungsentgelte sind die Folge und können zu deutlichen Preisunterschieden zwischen Nord und Süd führen.

Wie können Verbraucher reagieren?
Auf den ersten Blick können Verbraucher recht wenig gegen die aktuelle Preisentwicklung unternehmen. Um Stromkosten langfristig zu senken, empfiehlt Jan Rabe daher den jährlichen Anbieterwechsel. Sein Wechselservice bietet dafür eine komfortable Lösung: Wechselpilot checkt laufend den Markt, findet günstigere Tarife und kümmert sich um den reibungslosen Vertragswechsel. Da dieser Prozess jedes Jahr wieder angestoßen wird, sparen Wechselpilot-Kunden nicht nur einmalig Geld, sondern reduzieren Ihre Kosten langfristig.