So ein bisschen Verwunderung darf der gemeine Leser sicherlich doch empfinden, wenn die Jubelmeldung über das jetzt zwischen EU und USA verhandelte Abkommen über die Vereinfachung des Luftverkehrs offenbar wird. Rund 40.000 neue Arbeitsplätze sollen diesseits, wie auch jenseits des Atlantiks entstehen, ca. 26 Mio. Fluggäste zusätzlich werden für die Atlantikflüge erwartet. Mehr die Kosten für Flüge sinken und Einsparungen von ca. 12 Mrd. Euro für die Verbraucher ermöglichen. Mehr Arbeitsplätze bei weniger Kosten klingt nach einer guten Lösung. Alleine die kontrovers geführte CO2- und Klimawandel-Diskussion, die insbesondere das Thema Flugreisen und Fernreisen rund um den Globus äußerst kritisch betrachtet, trübt die Freude.
Gut oder nicht gut?
Weniger Beschränkungen sind in der Regel in jedem Markt begrüßenswert. Die jetzt ausgehandelten Änderungen werden dazu beitragen den Wettbewerb zwischen den einzelnen Fluglinien zu ermöglichen. Bislang durften europäische Fluglinien nur bis in die USA fliegen und mussten den weiteren Transport in einen Drittstaat amerikanischen Fluglinien übergeben. Das große europäische Drehkreuz, der Flughafen London Heathrow wurde von britischen Fluglinien dominiert und muss jetzt auch anderen europäischen Fluganbietern die Möglichkeit bieten Flüge in die USA über Heathrow abzuwickeln.
Insgesamt wird die jetzt getroffene Vereinbarung damit zu steigenden Fluggastzahlen führen, muss aber nicht zwangsläufig in gleich großer Weise zu einer steigenden Umweltbelastung führen. Sehr wahrscheinlich werden sich Zwischenstopps in den Hubs wie London verringern und Direktflüge von mittelgroßen Flughäfen zunehmen. Die Gesamtmenge der Starts und Landungen wird dadurch nicht deutlich erhöht, die Flug- und Reisezeit für Flugreisenden aber verringert.
Inwieweit sich die getroffene Vereinbarung positiv oder negativ auf einzelne Fluggesellschaften auswirkt bleibt zunächst offen. Auch wenn das Abkommen grundsätzlich fest steht, werden doch die länderspezifischen Inhalte erst in den nächsten Monaten abgeklärt werden.
Anleger, die an ein Wachstumspotential im Flugsektor glauben, können sich neben Einzelaktien seit Neuestem auch wieder über einen geschlossenen Flugzeugsfonds in diesem Wirtschaftszweig engagieren.
So bietet z.B. der Initiator Lloyd Fonds mit der Beteiligung Emmeline einen von Virgin Atlantic Airways gecharterten Airbus 340 – 600 im Rahmen einer geschlossenen Beteiligung an.