Der Hunger der Welt nach Erdöl ist riesengroß, zugleich nehmen die Erdölvorkommen ab. Eigentlich sollte es darum niemanden wundern, wenn der Preis für Erdöl an den Ölmärkten hoch ist und heftigen Schwankungen ausgesetzt ist. „Der Energiesektor ist an einem Wendepunkt angelangt“, meint Robin Batchelor, Manager des BGF World Energy Fund von BlackRock und Co-Leiter des Natural Resources Teams. „Wir befinden uns am Anfang eines neuen zyklischen Aufschwungs der Ölmärkte.“ Bachelor nennt u.a. zwei  Schlüsselfaktoren, die Investoren in den Energiesektor beobachten sollten:

Ölnachfrage aus Nicht-OECD Staaten

Die Ölnachfrage ist in 2010 etwa doppelt so stark gestiegen, wie zu Jahresbeginn erwartet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Nachfragewachstum im OECD-Raum üppiger ausfiel als erwartet und Kernregionen außerhalb der OECD nach wie vor ein starkes Wirtschaftswachstum aufwiesen. Im dritten Quartal 2010 erreichte die Ölnachfrage einen neuen Höchststand; zugleich war die jährliche Wachstumsrate eine der höchsten der letzten drei Jahrzehnte (wenngleich basierend auf einem niedrigen Ausgangswert).

Für die Zukunft zeichnet sich ab, dass die Ölnachfrage aus Nicht-OECD Staaten möglicherweise bereits 2013 die Nachfrage im OECD-Raum übertreffen könnte. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch, der kaum einem Fünftel des Ölverbrauchs der USA entspricht, und einem Motorisierungsgrad von nur 36 Fahrzeugen pro 1000 Einwohner (Daten aus 2008), bleibt China ein entscheidender Wachstumssektor. Laut einer EXXON-Studie liegt der  Motorisierungsgrad in den USA im Vergleich dazu bei 842 Fahrzeugen pro 1000 Einwohner.

Angebotsknappheit von Öl ist nach wie vor gegeben

Eine Vielzahl der weltweiten Ölfelder wurde bereits vor mehreren Jahrzehnten erschlossen und die Fördermengen sinken. So fällt es der Branche schwer, das Angebot nachhaltig aufrecht zu erhalten. Nach Angaben der Unternehmensberatung Wood MacKenzie sinkt das weltweite Ölangebot um geschätzte 4 bis 5 Prozent pro Jahr. Zudem geht die Internationale Energieagentur (IEA) davon aus, dass das Angebotswachstum außerhalb der OPEC trotz erheblicher Investitionen und einiger großer Ölfunde in den vergangenen Jahren, bis einschließlich 2015 lediglich um 0,4 Prozent zulegen wird. Damit ist es weitaus geringer als die durchschnittliche Wachstumsrate im vergangen Jahrzehnt, die bei 1,3 Prozent pro Jahr lag.

Abschließend kommt Robin Batchelor zu dem Ergebniss, dass u.a. diese zwei Schlüsselfaktoren deutlich darauf hin weisen, dass der Energiesektor einer spannenden Dynamik unterliegt, die voraussichtlich die Performance im Jahr 2011 ankurbeln wird. Vor diesem Hintergrund sollten Anleger das langfristige Potenzial dieses Sektors sorgfältig prüfen. “Wir gehen davon aus, dass sich 2011 als das Jahr erweisen wird, in dem der Energiemarkt wieder an Schwung gewinnt und beträchtliche Investitionsmöglichkeiten bietet.“