Seit Ausbruch der Demonstrationen gegen die Regierung ist der ägyptische Aktienmarkt empfindlich eingebrochen. Die Kairoer Börse kann diesen Abwärtstrend mit der Aussetzung des Handels nur verschieben, aber nicht aufhalten. „Die Nervosität am Markt wird sicherlich noch eine Weile andauern. Schließlich befindet sich der politische Umbruch erst in der Anfangsphase“, analysiert John Mackie, Vorstand des Nordea-Partners Stanlib in Johannesburg und Manager des Nordea 1 – African Equity Fund. Zugleich rät der erfahrene Fondsmanager jedoch zur aufmerksamen Prüfung von Einstiegschancen: „Im Zuge von Panikreaktionen haben Unternehmen binnen weniger Tage zum Teil 30 oder 40 Prozent ihres Wertes eingebüßt, ohne dass dies fundamental nachvollzogen werden könnte. Aus diesem Grund ist ein Kauf dieser Aktien ernsthaft in Erwägung zu ziehen.“

Nicht zu unterschätzen ist laut Mackie die Dynamik, die sich aus einer endgültigen Klärung der politischen Kräfteverhältnisse ergeben könnte: „Auslöser der Unruhen in Nordafrika war die Unzufriedenheit der Menschen über Armut und Arbeitslosigkeit. Die zukünftige, vermutlich stärker demokratisch legitimierte Regierung wird deshalb alles daransetzen, die Wirtschaft wieder anzukurbeln, um ihren Rückhalt im Volk zusätzlich zu festigen.“

Dass dies durchaus gelingen könnte, liegt vor allem an den guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Sie sind es auch, die Mackie grundsätzlich zuversichtlich mit Blick auf die weitere Entwicklung des ägyptischen Marktes stimmen. Zwar werde die dortige Wirtschaft in diesem Jahr noch unter den Folgen der gegenwärtigen Destabilisierung zu leiden haben, die langfristigen Aussichten seien aber für Anleger interessant, denn: „Ägypten verfügt über weitaus bessere Rahmenbedingungen als viele andere afrikanische Staaten.“

So ist es Ägypten nach Beobachtung von Mackie in den vergangenen Jahren gelungen, seine große Abhängigkeit vom Tourismusgeschäft zu lösen und die Wirtschaftsstrukturen zu modernisieren: „Ägypten zählt heute zu den am weitesten entwickelten und diversifizierten Wirtschaftsräumen im Nahen und Mittleren Osten“, erläutert Mackie. So verfüge das Land am Nil über eine robuste Transport- und Kommunikationsinfrastruktur, liberalisierte Märkte und Handelsstrukturen sowie über eine moderne Industrie.

Des Weiteren hebt Mackie die Positionierung Ägyptens als Finanzstandort hervor: „Das Bankensystem hat in den vergangenen Jahren einen vielversprechenden Wandel vollzogen. Zugleich hat der reifende Aktienmarkt immer mehr Investoren angelockt. Beides zusammen festigt Ägyptens Stellung als eines der größten Finanzzentren Nordafrikas und des Nahen und Mittleren Ostens.“ Damit sei, so Mackie, ein solides Fundament für eine Erholung an den Märkten gelegt.

Die besten Fonds der Region im Überblick:

Nordea 1 – African Equity Fund

Pioneer Funds – Emerging Europe and Mediterranean Equity

Fidelity Funds – EMEA Fund A Acc (EUR)

JPM Emerging Middle East Equity A (acc) – USD

Morgan Stanley Em. Europe, Middle East & Africa Eqty EUR A