Bereits Ende Januar hatte Mittal Steel angekündigt sich um eine Mehrheit bei dem europäischen Stahlunternehmen Arcelor zu bewerben. Das Management der luxemburgischen Stahlriesen deutete dieses Bestreben als Feindliche Übernahme und setze alle möglichen, nicht selten politischen, Hebel in Bewegung um die eigene Abwehr zu organisieren.
Bisher scheint die Verteidigung erfolgreich, die Situation schenit verfahren, jetzt jedoch melden sich die Eigentümer zu Wort. Fonds wie der Hedge-Fonds Atticus verschaffen ihrer Meinung Gehör. Es wäre zumindest angebracht, so Atticus in einem offenen Brief an die Geschäftsleitung, eine Verhandlung anzustreben. Dies ist im Sinne der Eigentümer, das Management ist diesen Eigentümer verpflichtet und sollte deren Meinung nicht unberücksichtigt lassen.
Ob sich das Arcelor Management von solchen Forderungen beeindrucken läßt bleibt abzuwarten, Arcelor ist nicht die Deutsche Börse, wo es den Eigentümern, ebenfalls verschiedenen (Hedge) Fonds gelungen war nachhaltig Einfluss zu nehmen. Arcelor verfügt gegenüber der Deutschen Börse über ein wesentlich größere Marktkapitalisierung. Die Fonds müssten also mehr Kapital aufbringen um eine ähnliche Wirkung zu erzielen.
Trotzdem bliebt die Auseinandersetzung interessant, handelt es sich hierbei doch um die nächste Runde Eigentümer gegen Unternehmensleitung. Die erste Runde (Deutsche Börse) hatten die Eigentümer gewonnen. Wer diesmal die Oberhand behält bleibt abzuwarten.