Nur wenige Kämpfe in den Spitzen der Deutschen Wirtschaft hatten und haben immer noch eine solche Tragweite wie die Auseinandersetzung um die Deutsche Börse im Jahr 2005.
Vorstandssprecher Werner Seifert wollte gerne die London Stock Exchange übernehmen, seine Anteilseigner, allen voran Investmentfonds und Hedge-Fonds wie der Britische TCI Fund sahen das anders und setzen sich ein.
Seifert, eigentlich als weiser und weitsichtiger Manager bekannt musste als Verlierer des Machtskampfes seinen Stuhl räumen. Auch der immer mal wieder durch wenig Geschick im Umgang mit Medien auffallende, ehemalige Deutsche Bank Chef Rolf E. Breuer, verlor seinen Sitz als Vorsitzender des Aufsichtsrats.
Was blieb war ein Machtkampf zwischen Eigentümern und Management, der klar zu Gunsten der Eigentümer entschieden wurde und damit einen Meilenstein der Deutschen Anlegergeschichte darstellt.
Alle diese Geschehnisse wären vermutlich schnell in Vergessenheit geraten, wenn nicht SPD Urgestein und Bundesminister für Arbeit und Soziales, Franz Müntefering, die Heuschrecken „aus dem Sack“ gelassen hätte. Passend zum Wahlkampf wurden Private Equity Gesellschaften und Hedge-Fonds als Übel der Wirtschaft identifiziert und der Kampf um die Neuausrichtung der Deutschen Börse somit um eine politische Facette bereichert.
Wie wichtig diese Diskussion wirklich war und welche Öffentlichkeit eine ganze Branche dadurch erfuhr konnte Monate später bei der Auswahl der Worte des Jahres abgelesen werden. Heuschrecken fanden sich dort unter den Top 5.
Die Vorgänge und Kämpfe um die Führung der Deutschen Börse im Jahr 2005 schildert der ehemalige Chef Werner Seifert auf 7 CDs + mp3-CD. Ein Wirtschaftskrimi um Intrigen, Machtkämpfe und Marktmanipulation, wie Sie sich vermutlich nur wenige Autoren ausdenken würden.