Investmentfonds kauft die überwiegende Mehrheit der Anleger nach wie vor nach einem Besuch des eigenen Bankberaters. Das freut Volks- und Raiffeisenbanken ebenso wie Sparkassen, die Dank des eigenen enorm großen Filialnetzes den besten, da nahezu voll umfassenden Zugang zum deutschen Bankkunden haben. Praktischerweise verfügen beide Organisationen mit Union Investment (Volks- u. Raiffeisenbanken) und DEKA (Sparkassen Finanzgruppe) über eine angeschlossene Fondsgesellschaft, die in der Kundeberatung nachvollziehbar einen Vorteil genießt, auch wenn das nicht zwingend mit der Qualität der Fonds im Zusammenhang stehen mag. Dies merken – aus Sicht der Bankberater – glücklicherweise viele Kunden nicht und wissen somit weder, dass es über 9.000 verschiedene Investmentfonds in Deutschland zu erwerben gibt, noch, dass man Fonds günstiger kaufen kann, wenn man dies nicht bei der eigenen Hausbank tut.
Fondshandel bei der Deutsche Börse
So sehr man sich als Frankfurter Börse oder Börse Hamburg auch bemüht, bislang sind erst zwei Prozent der Anleger dazu übergegangen Fonds nicht bei der Hausbank und zu vollem Ausgabeaufschlag, sondern über eine der Börsen unter Berücksichtigung des „Spread“ zu erwerben. Dieser Unterschied zwischen tatsächlichem Wert und Einkaufspreis, Spread genannt, beträgt je nach Fonds zwischen 0,5% und rund 2% , was deutlich unterhalb des Ausgabeaufschlag eines durchschnittlichen Aktienfonds (rund 5%) liegt und sollte eigentlich die Kunden in Scharen anlocken. Mangels großen Kundenansturms bei diesem für die Börsen durchaus interessanten, da wachsenden Handelsgebiet weitet die Börse Frankfurt das Fondshandel Angebot jetzt auch auf den Xetra Handel aus. Dadurch so die Überlegung können Anleger künftig zu noch besseren Konditionen Fonds kaufen und somit einen weiteren finanziellen Vorteil gegenüber der Bank oder dem „Parketthandel“ erzielen.
Fondsvermittler immer noch am günstigsten
Auch wenn die Börse Frankfurt den Xetra Handel für Investmentfonds ermöglicht, so kann sie doch mit diesem Angebot immer noch nicht das beste oder genauer, das Kosten sparendste Angebot unterbreiten. Während bei Handel über die Börse bzw. Xetra nach wie vor ein Spread zu entrichten ist und eine Ordergebühr fällig wird, erwerben Anleger Investmentfonds bei Fondsvermittlern zum Rücknahmepreis, ohne Ausgabeschlag und ohne Ordergebühren. So gesehen ist die Preisoffensive der Börse löblich, aber keine Konkurrenz für die wirklich günstigen Anbieter. Es sei denn – diese Ausnahme muss erwähnt werden – der Fonds hat aufgrund des großen Mittelzuflusses eine Selbstbeschränkung neuer Fondanteile beschlossen und ist nur noch durch den Kauf bereits bestehender Anteile in das eigene Depot zu erwerben. Diesen wahrlich seltenen Fall kennen dennoch viele interessierte Anleger, der KanAm grundinvest Immobilienfonds ist für viele Anleger deshalb fast ausschließlich im Börsenhandel zu erwerben gewesen. Die Tage der „Öffnung“ sind einfach zu selten