Aufstrebende osteuropäische Märkte ermöglichen scheinbar eine zunehmende Spezialisierung von Investmentfonds hinsichtlich Länder- und Branchen-Allokation. Bislang wurden unter dem Synonym „Osteuropa“ alle Anlagemöglichkeiten östlich der Bundesrepublik zusammengefasst, Anleger, die genauer hinschauten stellten oft genug fest, dass Osteuropa manchmal nahezu gleichbedeutend mit Russland war.
Aktienfonds wie der Raiffeisen-Osteuropa-Aktien (ISIN AT0000785241) oder DWS Osteuropa (ISIN LU0062756647) sind seit über 10 Jahren in dieser Region investiert und können auf eine wechselvolle, aber insgesamt erfolgreiche Performance zurückblicken – so erzielten die Anteilseigner des Raiffeisenfonds z.B. nahezu 500% Wertzuwachs während der letzten 10 Jahre.
Durch das Wachstum und die zunehmende Internationalisierung der osteuropäischen Schwellenländer wie Polen, Tschechien aber auch der Türkei, passte sich im Laufe der Zeit auch die Länderallokation der einzelnen Fonds an. Russland ist nach wie vor übergewichtet, nimmt aber häufig nur noch rund 50% des Anlagevolumens der Osteuropa Fonds ein.
Warburg Eurasia Plus Fonds
Ähnlich wie der Berenberg-Balkan-Baltikum Fonds (ISIN DE000A0HF400), oder auch der Danske Trans Balkan Fonds (ISIN LU0249704346) setzt der ab dem 01. Februar verfügbare Warburg Eurasia Plus Fonds (ISIN LU0272988428) verstärkt auf die kleineren osteuropäischen Staaten. Im Unterschied zu den beiden vorgenannten Aktienfonds wir M.M. Warburg mit Fondsmanager Gegham Ananyan neben dem Schwerpunkt Russland (min. 51% des Fondsvermögens) verstärkt in Unternehmen mit Sitz in den ehemaligen Sowjetstaaten Lettland, Estland, Litauen und Turkmenistan investieren.
Ziel des Warburg Eurasia Plus Fonds ist eine Streuung des Anlagevermögens auf verschiedene Sektoren, Schwerpunkte wird es bei Energie, Versorger, Rohstoffen, Telekom, Einzelhandel und Banken geben. Im Sinne einer langfristigen Wachstumsstrategie wird das Fondsmanagement daher möglichst ausschließlich in unterbewertete Unternehmen investieren.
Das Angebot der Osteuropa – Eurasien – Balkan Fonds
Der Warburg Eurasia Plus Fonds bietet bei genauerem Hinsehen kein deutliches Unterscheidungsmerkmal gegenüber bereits bestehenden Aktienfonds mit einem Schwerpunkt in Osteuropa. Mitbewerber von M.M. Warburg LuxInvest sind seit einiger Zeit mit ähnlichen Angeboten im Markt vertreten, lediglich der Begriff Eurasien-Fonds ist neu und angesichts des einzigen wirklich asiatischen Schwerpunkts Turkmenistan momentan sicherlich ambitioniert.
Grundsätzlich erscheint aber mit Fondsmanager Gegham Ananyan eine Person gefunden, die den osteuropäischen Wirtschaftssektor gut einzuschätzen weiß und mit diesem Fonds eine Alternative zu spezialisierten Russland Fonds, oder allgemeinen Osteuropa Fonds bietet.
Wer es lieber ein wenig spezieller hätte und Russland außen vor lassen möchte, kann auf die teilweise immer fokussierteren Angebote anderer Fondsgesellschaften zurückgreifen. Neben den beiden o.g. Trans-Balkan, bzw. Baltikum Fonds bietet zum Beispiel die Fondsgesellschaft Berenberg mit dem Berenberg Global Opportunity Magyar Budapest Fund (ISIN LU0106280752) einen echten „nur“ Ungarn-Fonds.