Nach starken Umsätzen im Vormonat hat sich die Unsicherheit über die politische Lage in Nordafrika im Februar auch im Fondshandel an der Börse Hamburg niedergeschlagen. Anleger handelten Anteile im Wert von 142,8 Millionen Euro – etwa 9 Prozent weniger als im Januar (157,2 Mio. Euro). Stark gefragt waren erneut Offene Immobilienfonds, bei denen die Fondsgesellschaften derzeit keine Anteile zurücknehmen. So waren die sieben umsatzstärksten Fonds im Februar erneut vorübergehend eingefrorene Immobilienfonds.
Umsätze in Offenen Immobilienfonds zum Teil deutlich gestiegen
In einzelnen Offenen Immobilienfonds sind die Umsätze im Februar deutlich gestiegen. Spitzenreiter war wie im Vormonat der CS Euroreal (WKN: 980500) mit einem Umsatz von 28,2 Mio. Euro – der Handel mit Anteilen an diesem Fonds legte um fast ein Viertel zu (Vormonat 22,8 Mio. Euro). Platz zwei belegte der SEB Immoinvest (WKN: 980230), in dem Anteile im Wert von 13,8 Mio. Euro gehandelt wurden (Vormonat 12,7 Mio. Euro). Den drittstärksten Umsatz im Februar verzeichnete die Börse Hamburg mit 8,1 Millionen Euro bei Anteilen des DEGI Europa (WKN: 980780). Dieser Immobilienfonds wird derzeit abgewickelt. Im Januar wurde die erste Tranche ausgezahlt.
Käufer und Verkäufer nutzen bei Immobilienfonds Vorteile der Börse
„Die Börse ist für Anleger mit Anteilen an eingefrorenen Immobilienfonds die einzige Möglichkeit, direkt an ihr Geld zu kommen. Und Käufern bietet die Börse die Chance, bis zur Wiederöffnung oder Liquidierung und Auszahlung des Nettoinventarwerts eine ansehnliche Rendite zu erhalten“, erklärt Niklas Breckling, Makler bei der SCHNIGGE Wertpapierhandelsbank. Und die Nachfrage treibt zum Teil den Preis nach oben. Der SEB Immoinvest gehörte im Februar zum Beispiel zu den großen Performance-Gewinnern. Er legte im Wert um mehr als sieben Prozent zu und notierte Ende des Monats bei 50,85 Euro je Anteil.
Rohstoffinvestments die großen Gewinner im Februar
Noch größere, zum Teil zweistellige Wertsteigerungen gab es bei Rohstofffonds. Der Stabilitas Silber und Weißmetalle (WKN: A0KFA1) erzielte 10,57 Prozent Zuwachs, der JB Multipart.-Gold Equity (WKN: 757324) legte um 10,01 Prozent zu. Und unter den Top-20 sind noch 12 weitere Gold- oder Edelmetallfonds mit Monatsrenditen von sieben Prozent und mehr. Verkäufer waren im Rohstoffsektor im Plus: „Die jüngsten Anstiege der Rohstoffpreise haben die Anleger zu Gewinnmitnahmen verleitet“, kommentiert Breckling. Performance-Spitzenreiter im Februar war der weltweit investierende Aktienfonds MSI-Global Investments (WKN: A0YELN) mit einer Wertsteigerung von 14,62 Prozent.
Afrika und DAX-Entwicklung prägen das Verhalten der Anleger
Grundsätzlich seien die Anleger im Februar verunsichert gewesen. „Der DAX befindet sich mittlerweile auf einem Niveau, dass einigen Anlegern Angst bereitet. Dazu kommt noch die undurchsichtige Lage in den Nordafrikanischen Ländern“, sagt Breckling. „Der Wirtschaft in Deutschland geht es zwar gut – aber der gesamte Markt ist beunruhigt. Das macht sich auch im Umsatz bemerkbar.“