{"id":708,"date":"2007-02-08T01:30:00","date_gmt":"2007-02-07T23:30:00","guid":{"rendered":""},"modified":"2013-12-16T15:06:00","modified_gmt":"2013-12-16T13:06:00","slug":"von-lohnspreizung-und-sechseinhalb-prozenten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.fondsvermittlung24.de\/blog\/von-lohnspreizung-und-sechseinhalb-prozenten.html","title":{"rendered":"Von Lohnspreizung und sechseinhalb Prozenten"},"content":{"rendered":"

Diese Rubrik \u201eBefremdliches\u201c ist in der letzten Zeit gar stiefm\u00fctterlich behandelt worden. Es gab, das muss einfach mal gesagt werden, wenige Dinge, die es Wert gewesen w\u00e4ren hier aufgenommen zu werden – und wenn es gab, dann fand sich zeitgleich Wichtigeres und bekam den Vorzug.
\nDie Helden, der \u00dcbertreibung, der Provokation, eben die Personen der \u00d6ffentlichkeit, die diese tiefgelbe Rubrik mit teilweise h\u00f6chst polemischem Inhalt erst erm\u00f6glicht haben, diese Helden sind m\u00fcde geworden. Fast scheint es als w\u00fcrden sich diverse PDS.DieLinke.Gr\u00fcnen Politiker auf ihr wohlverdientes Altenteil zur\u00fcckziehen wollen. Dass dies noch nicht soweit sein k\u00f6nnte mag durch deren Abwesenheit in der STERN Rubrik\u00a0\u201eWas macht eigentlich \u2026 \u201e bewiesen sein. So wussten zum Beispiel weder Herr Lafontaine noch Mistreiter Gysi an dieser Stelle in Abstand zu einem fr\u00fcheren, bewegten, Leben zu berichten.
\nBevor die Polemik \u00fcberhand nimmt \u2013 es gibt sie doch noch die Unterschiede der Wahrnehmung. Beinahe zeitgleich, ob gewollt oder nicht, wurden zwei Fakten von unterschiedlichen Stellen der volkswirtschaftlichen Betrachtung ver\u00f6ffentlicht.
\nW\u00e4hrend das Deutsches Institut f\u00fcr Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zu der Erkenntnis gelangt, dass die L\u00f6hne einfacher und mittlerer Arbeitsverh\u00e4ltnisse immer weiter auseinander driften (Lohnspreizung), ver\u00f6ffentlichen die Gewerkschafter der IG Metall Ihre Forderung nach 6,5% Lohnsteigerung f\u00fcr die laufenden Tarifverhandlungen. Viel wichtiger als die absolute H\u00f6he, oder auch die Bemessung der potentiellen Lohnsteigerungen erscheinen aber die Gr\u00fcnde, die f\u00fcr die eine, oder andere Sichtweise f\u00fchren.
\nDas DIW stellt in einem eher n\u00fcchternen Tonfall fest, dass in Deutschland nicht nur bei niedrigen L\u00f6hnen im unteren Bereich der wenig qualifizierten Besch\u00e4ftigungsverh\u00e4ltnisse (Geringqualifizierten), sondern auch bei Personen mit mittlerer Qualifikation <\/a>eine \u00fcberdurchschnittliche Erwerbslosenquote \u2013 im europ\u00e4ischen Vergleich \u2013 vorzufinden ist, was nach Ansicht des DIW auf ein \u201egenerelles Besch\u00e4ftigungsproblem, das nur durch ein h\u00f6heres gesamtwirtschaftliches Wachstum deutlich gemildert werden kann\u201c zur\u00fcckzuf\u00fchren ist.
\nAngesichts dieser fast wissenschaftlichen Betrachtung muss die Frage nach der Bemessung einer Lohnerh\u00f6hung, bzw. deren Sinnhaftigkeit insgesamt sicherlich gestellt werden d\u00fcrfen. Nur f\u00fcr den Fall, dass eine Gewerkschaft wie z.B. die IG Metall tats\u00e4chlich versuchen w\u00fcrde nicht nur der eigenen Klientel, sondern auch den vielen anderen Besch\u00e4ftigten und Besch\u00e4ftigung Suchenden einen Gefallen tun wollte, k\u00f6nnte aus dieser mageren DIW Feststellung tats\u00e4chlich ein richtungweisender Abschluss im Sinne der Volkswirtschaft Deutschland erfolgen.
\nWie so etwas aussehen k\u00f6nnte? Ja! Zu Lohnerh\u00f6hungen als Inflationsausgleich \u2013 zus\u00e4tzlich die Verpflichtung \u00dcberstunden abzubauen und
stattdessen Neueinstellungen<\/a> vorzunehmen. Das hilft der Volkswirtschaft, denn es st\u00e4rkt durch eine breitere Basis tats\u00e4chlich die oft beschworene Binnennachfrage, verringert die Zahl der Arbeitslosen, vergr\u00f6\u00dfert den finanziellen Handlungsspielraum der Bundesregierung, erm\u00f6glicht die bessere finanzielle Ausstattung von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, schafft Platz f\u00fcr Infrastrukturma\u00dfnahmen und erm\u00f6glicht dem beginnenden Binnenaufschwung die Dynamik dauerhaft auf festere F\u00fc\u00dfe zu stellen.
\nAlles Spinnerei? Mag sein, aber ohne Visionen keine Ideen, ohne Ideen keine Innovationen. Wer immer nur die eigene Klientel bedient wird auf Dauer die Akzeptanz verlieren.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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