Seit zwei Jahren schon kämpft Simbabwe dagegen an. Dennoch: Die Hyperinflation hat das Land fest im Griff. Zuletzt lag die Inflation bei astronomischen 230 Millionen Prozent. Nun zieht die Regierung des Landes die Notbremse und zieht die eigene Währung vorerst aus dem Verkehr.
Warten auf Besserung der Wirtschaft
Simbabwe zieht die Reißleine: Für mindestens ein Jahr schafft das Land den Simbabwe-Dollar ab. Der Wirtschafts- und Entwicklungsminister Simbabwes sieht derzeit nichts, das in der Lage ist, die Währung zu stützen. Über eine Wiedereinführung soll erst wieder nachgedacht werden, wenn ein Anspringen der Industrieproduktion in Sicht ist. Bis zur möglichen Wiedereinführung des Simbabwe-Dollars sollen ausländischen Währungen als Ersatz zugelassen sein. In der Hoffnung, die Teuerung des Landes zu bremsen, hatte die Regierung bereits Anfang des Jahres mehrere ausländische Währungen als Zahlungsmittel, darunter den Euro, den US-Dollar und den südafrikanische Rand, zugelassen. Genützt hatte es nichts, die Währung ließ sich nicht stützen, die galoppierende Inflation sich nicht aufhalten.
Hyperinflation ist nicht das einzige Problem des Landes
Neben einer extremen Teuerungsrate hat Simbabwe weitaus mehr Probleme zu bewältigen. So ist das Land völlig verarmt und wirtschaftlich am Boden. Der Staat weist neben der weltweit höchsten Inflation bittere Armut und eine extrem hohe Arbeitslosenquote von mehr als 90 Prozent auf. Hinzu kommt eine Cholera-Epidemie, die das Land fest im Griff hat. Harsche Kritik über das Zustandekommen des wirtschaftlichen Niedergangs von Simbabwe gilt Staatsoberhaupt Mugabe, dessen Fehlentscheidungen viele Kritiker für die Lage des Landes verantwortlich machen. Fakt ist, das Land benötigt internationale Hilfe, die seitens potenzieller westlicher Staaten bislang zurückhaltend ausfällt, da sie zunächst Fortschritte bei politischen und wirtschaftlichen Reformen fordern. Ein Dilemma, denn diese lassen sich bei den aktuellen Problemen des Landes so schnell wohl nicht erzielen.