Länderfonds haben ihre Tücken, läuft ein Markt mal nicht so besonders gut, dann fehlt es den Fondsmanagern an Ausgleichsmöglichkeiten um das Vermögen der Fondsbesitzer zu erhalten. Macht nichts, könnte es grade im Falle Berenberg immer mal wieder heißen, bislang wussten alle von Berenberg ausgelegten Investmentfonds durchaus zu überzeugen, auch wenn Schwankungen nicht durch Länderdiversifizierung ausgeglichen werden können.
An Indizes müssen sich Fonds wie der Berenberg Emerging Ukraine Fonds ohnehin nicht messen. Als einziges Anlageprodukt mit Schwerpunkt „Land Ukraine“ gibt es keine Vergleichsmöglichkeiten.
Was ist drin im Ukraine Investmentfonds von Berenberg Bank?
Laut Fondsprospekt soll das Fondsvermögen aus mindestens zwei Dritteln ukrainischen Aktien bestehen, durch die Marktenge des ukrainischen Aktienmarkts ist allerdings die Handlungsfähigkeit des Fonds eingeschränkt. Berenberg Bank Fondsberater Ralf Luther sieht aber dennoch keine großen Probleme bei der Auswahl geeigneter Anlagen, auch wenn momentan nur etwa 300 Aktien zur Auswahl stehen, kann für die kommenden Jahre mit einer Privatisierung mehrerer hundert weiterer Unternehmen gerechnet werden. Der Börsenhandel insgesamt wird von Luther gegenüber dem Manager Magazin mit rund 10 Mio. Euro pro Tag beziffert, eine angesichts des Landes noch überschaubare Größe, die auf ein wachsendes Potential hindeutet.
Des Weiteren können bis zu einem Drittel des Fondsvermögens in Geldmarktpapieren gehalten werden, diese müssen nicht ukrainischen Ursprungs sein, sondern können von Bund oder einem anderen Land der Europäischen Union, des Europäischen Wirtschaftsraums emittiert worden sein. Zusätzlich werden dem Fondsmanagement Derivatgeschäfte (z.B. mit Optionsscheinen, Zinsswaps , Credit Default Swaps oder Terminkontrakten) erlaubt, die nicht nur der Absicherung, sondern auch der Erzielung von Zusatzerträgen dienen können. Durch diese Option wird das Risiko dieses Berenberg Ukraine Fonds weiter gesteigert.
Anleger, die sich für einen solchen Aktienfonds mit Schwerpunkt Ukraine entscheiden, sollten sich ohnehin des gesteigerten Risikos einer solchen Anlage bewusst sein. Die andauernde Auseinandersetzung mit Russlang um Bodenschätze und die deutliche Zuwendung gegenüber westlichen Staaten birgt ein politisches Konfliktpotential, das sehr wohl ausreichend ist um deutlich Kursschwankungen zu provozieren.
Als Beimischung zu einem bestehenden Portfolio erscheint dieser Aktienfonds allerdings durchaus geeignet. Mit Anlageschwerpunkt Ukraine bekommt eines der letzten kommunistisch-osteuropäischen Länder einen eigenen Länderfonds, Anleger, die hier investiert sind haben unter Umständen die Möglichkeit von der Privatisierung und dem Nachholeffekt des angewandten Kommunismus zu profitieren.
Fakten: Berenberg-Emerging-Ukraine-Universal-Fonds, WKN A0LER3, reg. Ausgabeaufschlag 5,50 %; Sonstige Kosten oder Gebühren: (vom Sondervermögen zu tragen) Verwaltungsvergütung: 1,10 % p.a.*; Depotbankvergütung: 0,20 % p.a.*; Beratungs- oder Asset Management Vergütung: 1,40 % p.a.*
Weitere Investmentfonds Osteuropa:
Berenberg Global Opportunity Magyar Budapest Fund, WKN 930891
Danske Fund Trans-Balkan Fund, WKN A0LBUS