HSBC Investments rückt im aktuellen Monatsbericht Kolumbien ein wenig näher an das Licht der Öffentlichkeit. Nach Einschätzung der HSBC Analysten ist das südamerikanische Land momentan dabei sich aus der eigenen, seit Jahrzehnten stagnierenden Situation zu befreien und einen Weg zu mehr wirtschaftlicher Relevanz einzuschlagen.
Das wieder erstarkte Vertrauen in die Wirtschaft des Landes begründet sich vor allem auf die Person des Präsidenten, Alvaro Uribe. Dieser War im Mai dieses Jahres nach einer Verfassungsänderung erstmalig als Präsident in diesem Amt bestätigt worden und besitzt großen Rückhalt in der Bevölkerung des Landes.
Alvaro Uribe war es während seiner ersten Amtszeit gelungen die seit Jahrzehnten andauernden Konflikte zwischen paramilitärischen Einheiten und der Regierung einzudämmen, so dass der Bevölkerung ein neues Sicherheitsgefühl ermöglicht wurde. So die ging die Zahl der Entführungen aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen zwischen 2002 und 2005 von rund 3.000 auf etwa 800 zurück. Auch die Attentate terroristischer Gruppierung konnten von 1645 (2002) auf 661 im Jahr 2005 reduziert werden.
Kennzeichen für die verbesserte Lage ist ein steigender privater Konsum und die wachsende Bereitschaft der Banken Kredite zu vergeben. Weitere Unterstützung soll die positive wirtschaftliche Entwicklung durch Reformen im Sektor der Finanzwirtschaft und des Wohnungsbau erfahren.
HSBC sieht daher einen verbesserten ökonomischen Ausblick und stellt fest, dass „eine starke politische Entwicklung, ein Reformprogramm und ein angemessenes Bewertungsniveau Kolumbien zu einem attraktiven Investment werden lassen“
Einzelne Investments dürften hier für Privatanleger schwer zu tätigen sein, da das verfügbare Datenmaterial gering ist. Interessant könnten Suramericana und Bancolombia sein. Letztere profitieren vor allem von steigender Nachfrage nach Krediten, der Mischkonzern Suramericana von einer allgemeinen wirtschaftlichen Verbesserung Kolumbiens.
Anleger, die gerne das Risiko über einen Investmentfonds streuen wollen, müssen hier auf Produkte zurückgreifen, die einen Anlage-Schwerpunkt in Mittel- und Südamerika haben, reine Kolumbienfonds sind nicht verfügbar. Aufgrund der momentanen Übergewichtung brasilianischer Aktien, dient Kolumbien eher nur zu einer Portfolio Ergänzung, interessant könnte aber zum Beispiel der Parvest Latin America C Fonds (ISIN LU0075933415) sein, der zumindest Kolumbien generell als Anlageregion benennt.