Der Jahresbeginn war nicht unbedingt das, was sich die Immobilienfonds Anteilseigner wie Fondsgesellschaften gewünscht hätten. Zwangsschließungen nach Kapitalabfluss, scharenweise strömten besorgte Kunden in die Filialen und schichteten – sofern dies noch möglich war – Vermögen um. Alles voran die Deutsche Bank bzw. die Deutsche Bank Tochter DB Real Estate Investment GmbH befand sich mit Ihrem Grundbesitz Invest Immobilienfonds (ISIN DE0009807008) im Mittelpunkt des Geschehens.
Eine allzu spontane Schließung des Fonds und das Einfrieren aller Kundengelder hatte die ohnehin schlechte Stimmung rund um den in Düsseldorf abgehaltenen Mannesmann Prozess von Deutsche Bank Chef Josef Ackermann (mit Victory Zeichen) noch verschlechtert.
Die Situation konnte beruhigt, aber nicht wirklich bereinigt werden. Auch wenn der Grundbesitz Invest bei seiner Wiedereröffnung im März 2006 nur einen geringen Wertverlust aufwies, das Vertrauen in den Fonds war verloren, das Vertrauen in eine ganze Branche erschüttert.
Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass die Deutsche Bank versucht ist, die eher wenig rentablen Teile des Fonds – die deutschen Liegenschaften – zu veräußern. Fortress, amerikanischer Investor mit großem Hang zu deutschen Immobilien hat sich bereits in den letzten Jahren als Immobilien-Investor in Deutschland einen Namen gemacht, ganz neu wäre diese Konstellation also nicht.
Verschiedenen Berichten zufolge wird die DB Real Estate Investment GmbH mit dem Verkauf der Immobilien einen erlös von 1,5 Mrd. bis 2,0 Mrd. Euro erzielen, was den Gutachterwert der Immobilien deutlich, d.h. um bis zu 10% übertreffen würde.