Erstaunliches war von Apax-Investmentchef Adrian Beecroft im Rahmen des “Reuters Hedge Funds and Private Equity Summit” in London zu vernehmen. Der deutsche Markt so Beecroft ist “ganz anders, als wir es erwartet hatten”. Nach seiner Wahrnehmung wird der Private Equity Szene in Deutschland in naher Zukunft kein großer Aufschwung zu Teil, zu sehr hat das Image unter der letztjährigen Heuschrecken Debatte gelitten, zu wenig Bereitschaft besteht bei der Gründer Generation ihr Unternehmen an eine Beteiligungsgesellschaft (Private Equity) zu veräußern.
Beecroft widerspricht mit dieser Aussage einer Reihe von Statistiken und Prognosen, die gerade in Deutschland ein hohen Bedarf an Unternehmenswechseln ausgemacht haben. Die Generation der Nachkriegsgründer tritt immer häufiger in den Ruhestand ohne einen geeigneten Nachfolger aus der eigenen Familie gefunden zu haben, so lautet eines der wichtigsten Argumente dieser Studien.
Welche Einschätzung näher an der Realität liegt wird sich erst in Zukunft zeigen, vielleicht ist es aber auch ein Hinweis darauf, dass es durchaus sinnvoll wäre, wenn die Branche sich ein wenig mehr um das eigene Image kümmern würde, Private Equity sollte einen positiven Beitrag zu einer Volkswirtschaft darstellen, dies Unternehmern zu vermitteln wird – so sieht es aus – zur Überwindung einer Markteintrittsbarriere wesentlich beitragen.
Private Equity Anleger müssen sich dennoch keine Gedanken machen, in anderen Volkswirtschaften stellt Private Equity einen festen Bestandteil der Wirtschaft dar, attraktive Angebote stehen weltweit zur Verfügung, nicht nur in Deutschland. Geeignete Angebote sollten also keine Mangelware werden.