Früher war alles gut. Da ging man zu seiner Bank, fragte nach Fonds, bekam drei zur Auswahl und hatte das Gefühl etwas Vernünftiges getan zu haben.
Heute ist irgendwie alles besser, aber nicht leichter. Statt 3 Fonds gibt es teilweise 7.000 Fonds zur Auswahl. Statt einem Berater gibt es viele Informationen zur Auswahl, statt Ausgabeaufschlag beherrschen heute Spread und Transaktionskostenmodelle die Diskussion. Was war doch gleich mit dem Ausgabeaufschlag? Den zahlt heute keiner mehr? Alle profitieren doch von Fonds ohne Ausgabeaufschlag.
Langsam, langsam.
Wer sich nicht selbst mit dem Thema Geldanlage auseinander setzen möchte und sich gerne beraten lassen möchte, wird dies immer noch bei der Hausbank tun und Ausgabeaufschlag als Beratungsvergütung entrichten. Wer jetzt glaubt dass das “out” ist, der irrt. Mehr als die Hälfte des Deutschen kauft Fonds bei seinem Berater der Hausbank.

Wer sich selbst informiert und auf Beratung verzichten kann, könnte den Weg über die Börsen nehmen. In den letzten Jahren haben vor allem die Börsen Hamburg, Berlin und Düsseldorf daran gearbeitet einen geeigneten Handelsplatz für Investmentfonds zu schaffen. Statt Ausgabeaufschlägen zahlen Sparer, wie auch Handel anderer Wertpapiere Transaktionskosten sowie zusätzlich eine Differenz zwischen An- und Rückkaufwert, dem Spread. Der Kostenvorteil liegt vor allem bei größeren Handelssummen auf Seiten der Anleger, die mit einem Festbetrag von z.B. 12,95 Euro zzgl. 0,2% Spread in der Regel deutlich günstiger an Fondsanteile kommen, als dies bei einer pauschalen Vergütung über den Ausgabeaufschlag (z.B. 5% pauschal) möglich wäre.
Die momentan vermutlich günstigste Möglichkeit des Fonds Kaufs besteht im Erwerb über eine Fonds Depotstelle wie ebase oder die Frankfurter Fondsbank. Hier fallen keine Transaktionskosten, kein Spread und in der Regel auch kein Ausgabeaufschlag an. Die Anbieter – meiste freie Fondsvermittler – finanzieren dieses Angebot über Bestandsprovisionen, welche von Anlegern nicht extra zu entrichten sind und, was für die Mehrzahl der Anleger ein wichtiges Kriterium sein dürfte: Fondsvermittler gewähren keine Beratung.