Bei der privaten Kapitalanlage und bei der Riester-Rente gilt sie schon als einer der Marktführer. Nun betritt die Fondsgesellschaft DWS Investments mit einem Sparplan für die Basisversorgung, besser bekannt als Rürup-Rente, den Altersvorsorgemarkt. Die DWS BasisRente Premium soll im Oktober dieses Jahres auf den Markt kommen.
Angriff auf Lebensversicherer
Die Anlagestrategie des Produktes ist an das bestehende und erfolgreiche Riester-Rente-Produkt, DWS RiesterRente Premium, angelehnt. Laut DWS bietet das neue Altersvorsorgeprodukt durch eine hohe Aktienquote bessere Renditechancen. Von den Lebensversicherern abheben will sich die Fondsgesellschaft unter anderem dadurch, dass der Rürup-Sparplan eine Nettobeitragsgarantie zum Rentenbeginn, eine optionale Höchststandsicherung ab dem 55. Lebensjahr sowie eine für die RürupRente nicht übliche Hinterbliebenenversorgung für den Ehepartner und zu versorgende Kinder beinhaltet. Daneben ist der Abschluss der DWS BasisRente Premium bis zum Alter von 82 Jahren möglich. Die Mindestansparphase beträgt lediglich zwei Jahre.
Bislang wird das Geschäft mit der Rürup-Rente von Lebensversicherern dominiert. Bereits Ende vergangenen Jahres startete die Fondsgesellschaft Deka wenig erfolgreich mit dem ersten Anlauf eines Rürup-Fondsprodukts. Nun greift die DWS als weiterer Fondsanbieter im Geschäft mit dem Altersvorsorgeprodukt an.
Die Rürup-Rente wurde Anfang 2005 als staatlich gefördertes Altersvorsorgeprodukt eingeführt. Sie richtet sich in erster Linie an die nicht im gesetzlichen Rentensystem versicherten Selbständigen und Freiberufler, kann aber von allen Personen abgeschlossen werden, die in Deutschland der unbeschränkten Steuerpflicht unterliegen. Das Produkt ist vor allem wegen der steuerlichen Abzugsfähigkeit der Beiträge sehr interessant. Die Beiträge können in diesem Jahr bis zu 66 Prozent als Sonderausgaben geltend gemacht werden und mindern die Steuerlast bis zu einem Höchstbetrag von 20.000 EUR. Bis zum Jahr 2025 steigt der steuerlich abzugsfähige Betrag sukzessive auf 100 Prozent an.
Rürup-Rente mit Aufholbedarf – Chance für DWS
Trotz steuerlicher Förderung leidet die Rürup-Rente seit ihrer Einführung unter Absatzschwierigkeiten. So konnte das Altersvorsorgeprodukt bis Ende vergangenen Jahres insgesamt nur knapp 700.000 Abschlüsse verzeichnen. Dagegen war die Riester-Rente mit rund 11 Mio. Verträgen bis zum gleichen Zeitpunkt sehr viel weiter verbreitet. Ein wesentlicher Grund für die mangelnde Akzeptanz der Rürup-Rente liegt gewiss an der Auszahlung des Produkts als laufende Rentenzahlung analog der gesetzlichen Rente. Außerdem sind die Leistungen aus dem Produkt nicht vererbbar oder übertragbar und mit vorzeitigem Tod des Versicherten enden die Rentenleistungen. Eine Hinterbliebenenversorgung ist nicht gegeben.
Mit der DWS BasisRente Premium und den damit verbundenen Vorteilen für die Anleger ist die DWS zunächst einmal gut aufgestellt, um den Wettbewerb mit den Lebensversicherern um die Rürup-Rente einzugehen. Bleibt dennoch abzuwarten, inwieweit es ihr gelingt, mit dem neuen Produkt an den Erfolg der DWS RiesterRente Premium anzuknüpfen.