Auch ohne das Fußball Weltmeisterschafts-Jahr 2006, scheint sich die positive Entwicklung bei der deutschen Medienwirtschaft gefestigt zu haben. Einer Analyse der Fachzeitschrift Horizont zufolge, konnten die 100 größten deutschen Medienunternehmen – öffentlich rechtliche Anstalten ausgenommen – nach dem „Schrumpfjahr“ 2003 (-4 Prozent) bereits 2004 wieder ein Plus von 2 Prozent vermelden. Dieser Trend setzte sich auch 2005 mit einem Zuwachs von durchschnittlich 3 Prozent fort und sollte durch den Effekt der Fußball Weltmeisterschaft weiter befördert worden sein.
Die Erlöse der 100 größten Unternehmen betrugen nach Angaben von Horizont rund 58 Mrd. Euro, drei Viertel der Unternehmen verzeichneten wachsende Umsätze. Für Anleger ist die Situation allerdings schwer in das eigene Depot integrierbar: Die beiden größten deutschen Medienunternehmen Bertelsmann (Umsatz 17,9 Mrd.) und Springer (Umsatz 2,1 Mrd.) sind mehrheitlich in Familienbesitz und können somit ihre positive Wirkung in keinem Depot entfalten. Auch der Sektor geschlossene Medienfonds, der sich in den vergangenen Jahren vor allem durch größere Steuervorteile am Markt etablierte ist nach einer Gesetzesänderung aus November 2006 quasi nicht mehr existent.
Welche turbulenten Zeiten der Medienmarkt hinter sich gebracht hat kann an dem Kursverlauf eines der wenigen Fonds aus diesem Bereich abgelesen werden. Der CS Equity Fund (Lux) Global Media B Fonds (ISIN LU0108806372) führt ein Nischendasein in der Fondswelt und weist mit einer 3-Jahresvolatilität von 10,3% einen erstaunlichen Wert auf. Dieser wird nur noch durch die weiteren Rahmendaten übertroffen: Längste Verlustperiode 2 Monate – größter Verlust -40,26%. Dabei sind es keine Startups, die innerhalb des Fondsvermögens gehalten werden, die Liste der gehaltenen Unternehmensanteile liest sich wie ein Who-is-who der Branche. So finden sich neben Time Warner, Comcast, Walt Disney und Vivendi Universal auch die von Rupert Murdoch gesteuerte News Corp (z.B. US-TV-Sender Fox, 20th Century Fox, New York Post, The Sun und The Times).
Nicht zuletzt der Fall der Kirch Gruppe hat vor Augen geführt wie schnell ein Medien Konglomerat sich selbst ins Aus manövrieren (manövriert werden) kann.