Die Schwellenländer könnten eine Wachstumsrate erreichen, die dreimal so hoch ist wie die der Industrieländer. BNP Paribas geht davon aus , dass die Schwellenländer in der näheren Zukunft weiterhin ein hohes Wachstum bei gleichzeitig niedrigeren Risiken und ausgezeichneten Fundamentaldaten vorweisen werden. Der IWF erwartet, dass diese Volkswirtschaften in den nächsten fünf Jahren jährlich um etwa 6,5% wachsen werden (gegenüber 2,2% für die Industrieländer). Dies ist auf die niedrigen Zinssätze, die reichlich vorhandene Liquidität und die solide Haushaltslage in diesen Ländern zurückzuführen. Die moderateren Inflationsraten, verbesserten Bonitätseinstufungen und prognostizierten Währungsaufwertungen deuten darauf hin, dass sich die positive Entwicklung der Staatsanleihen aus Schwellenländern fortsetzen wird.

Asien entwickelt sich zur Wirtschaftsmacht

Das 21. Jahrhundert wird mit großer Wahrscheinlichkeit die Ära der asiatischen Wirtschaftsmacht sein. China, das zu einer bedeutenden Wachstumsquelle für den Rest der Welt geworden ist, importiert bereits 18% der Exporte aus Schwellenländern, insbesondere aus rohstoffreichen Ländern wie Brasilien und Indonesien. Jedes Jahr investiert China eine Summe, die 6% des weltweiten BIP entspricht, unter anderem in viele westliche Technologien wie Hochgeschwindigkeitszüge, Flugzeuge, umweltfreundliche Energien und Robotertechnik. China ist noch immer ein armes Land. Das bedeutet, dass es noch immer über ein enormes Wachstumspotenzial verfügt. Indien bietet dank seiner außergewöhnlichen Bevölkerungsstruktur jedoch ein noch größeres Potenzial.

Die demografische Entwicklung ist in den Schwellenländern allgemein positiv. Über 300 Millionen Menschen (ein Drittel von ihnen in Indien) dürften bis 2020 mit immer besseren Fachkompetenzen in die Arbeitswelt eintreten. Zum Beispiel gibt es in China jedes Jahr über sieben Millionen Hochschulabsolventen – fünfmal so viele wie in den USA. Es ist nicht überraschend, dass diese Länder fast alles zu niedrigeren Preisen produzieren können.

Schwellenländer:Verbrauchermärkte der Zukunft

Die Demografie bietet eine Erklärung für die hohen lokalen Sparquoten und beträchtlichen Infrastrukturinvestitionen. Was die private Nachfrage betrifft, machen die Verbraucher aus Schwellenländern trotz ihrer recht geringen Kaufkraft bereits über ein Drittel der weltweiten Nachfrage aus. Da die Mittelklasse immer weiter wächst, rückt der Zeitpunkt, zu dem der Großteil des Verbrauchs nicht mehr von den Industrie- sondern von den Schwellenländern ausgehen wird, rasch näher.

Wachstum wird in den Industrieländern vermutlich zur Mangelware werden, da diese Länder aufgrund ihrer relativ hohen Verschuldung, der schwachen Nachfrage und dem Deflationsrisko mit einer größeren finanziellen Instabilität zu kämpfen haben. Die Schwellenländer dürften weiterhin von niedrigen Zinssätzen und dem schwachen US-Dollar unterstützt werden.

Vor diesem Hintergrund dürften die Schwellenmärkte in Anbetracht ihrer höheren Rentabilität und ihres diversifizierenden Charakters als Anlageklasse weiterhin begehrt bleiben. Denn sie bieten Exposure gegenüber dem beachtlichen Wirtschaftspotenzial von über vier Milliarden Menschen, die westlichen Wohlstand anstreben.

Schwellenländerfonds im Kurzportrait:

BNP PARIBAS L1 Equity China C

Baring Global Emerging Markets Fund (EUR)

Fidelity Funds – South East Asia Fund A Acc (EUR)

BNP Paribas L1 Equity Asia ex-Japan C

BGF Latin American Fund A2 EUR