Blackstone ist eine Beteiligungsfirma. Eine ziemlich große sogar. Um genau zu sein: So groß, dass mal eben 4,5% oder auch 192 Mio. Aktien zu 14 Euro von der KFW erworben werden können.
Worum es geht? Um die ehemalige Volks-Aktiengesellschaft, die Deutsche Telekom. Seit Monaten dümpelt die Deutsche Telekom um den Kurs von 14 Euro, verlor Monat um Monat 100.000 Festnetzkunden und gewann deutlich margenträchtigere Kunden im Mobilfunktsektor. Das Merkwürdige: Es interessierte niemanden. Wenig merkwürdig: Der allgemeine Boom der selbst die drögestens deutschen Aktien zwischenzeitlich mitgerissen hat ist am Schwergewicht Deutsche Telekom komplett vorbei gegangen.
Soviel Lethargie muss selbst den Beteiligungsspezialisten von Blackstone aufgefallen sein, eigentlich – und scheint auch eine verbreitete Meinung zu sein, eigentlich müsste die Telekom ja schon irgendwie mehr Geld wert sein. Das blöde daran, niemand gab mehr Geld als eben je 13 bis 14 Euro der letzten Wochen für einen Anteilsschein aus.
Gestern, 24.4. war alles anders. Den Börsenkundigen unter den n-tv Zuschauern wird vermutlich vor Erstaun-Starre das Frühstück kalt geworden sein. So groß muss der Schock über den 9 Uhr Tagesgewinner Deutsche Telekom gewesen sein. Unfassbar, (fast) alle Kurse unter Vortagsniveau, nur die Deutsche Telekom macht einen Hüpfer um nahezu unglaublich 4%.
Die Lösung heißt Blackstone und ist eine Beteiligungsgesellschaft, die es im letzten Jahr vermutlich noch geschafft hätte einen tiefen (Heu-)Schrecken in der breiten Öffentlichkeit auszulösen.
Diesmal ist alles anders. Dornröschen Telekom ist wachgeküsst und alle freuen sich darüber. Politiker, wie Anleger und vielleicht auch bischen die Analysten, auf die solange keiner hören wollte. In einem solchen Fall werden selbst Heuschrecken zu Freunden und ein sachkundiger Finanzminister wird mit den Worten : “hohe Expertise im Telekommunikations- und Mediensektor” zitiert.
Blackstone Chairman & Chief Executive Officer Stephen A. Schwarzman möchte den Unternehmenswert der Deutschen Telekom steigern und dauerhaft an dem Unternehmen beteiligt bleiben – eine entsprechende 2jährige Verkaufssperre ist entsprechend verhandelt worden. Welche Einschnitte dies für Beschäftigte und Unternehmen bedeuten wird, bleibt abzuwarten. Alle Aktionäre werden ihm sicherlich die Daumen drücken, denn: Es wurde ja auch mal Zeit …