Wenn die Märkte fallen, sollte der Anleger gegensteuern. Doch wann aus- und wann wieder einsteigen? Wohin mit dem Geld in der Zwischenzeit? Und kann man das Investment nicht gegen Verluste absichern? Einige Fonds versuchen, diese mühevollen Arbeiten dem Anleger abzunehmen. Erstes Beispiel: Die Düsseldorfer Bank HSBC Trinkaus hat im Sommer den „Multi Asset Plus Sicav“-Fonds auf den Markt gebracht. Er kann in Aktien, Rohstoffe, Immobilien, Renten, Private Equity-Engagements und Hedgefonds sowie in den Geldmarkt investieren (ISINLUO357818466). „Ein wichtiges Ziel ist der Erhalt der Substanz“, erklärt Portfoliomanager Carsten Kotas.
Keine Kapitalgarantie – aber Zielrendite von 6% p.a.
Der Fonds sei daher für Privatanleger gedacht, die am Kapitalerhalt interessiert sind. Eine Kapitalgarantie gibt es allerdings nicht. Die strategische Allokation, also die Verteilung des Investments auf die Anlageklassen, müsse darauf ausgerichtet sein, Risiken zu mindern, ohne das Ertragspotenzial zu beschneiden, gibt Kotas als Zielmarke vor. Der Fonds soll mindestens eine Zielrendite pro Jahr von sechs Prozent nach Kosten erwirtschaften – über einen Zyklus von vier bis sechs Jahren hinweg. In normalen Marktphasen mag dies leichter möglich sein – läuft eine Anlageklasse schlecht, brummt dafür eine andere. Doch gegenwärtig ist alles anders. „Die Assets verhalten sich ähnlich”“ erklärt Kotas. Aktien, Rohstoffe, Hedgefonds, Immobilien – alles sinkt. Was tun? Zum einen greife nun ein „Reißleinen-Mechanismus“: Assets mit höherem Verlustrisiko werden reduziert. Später können sie ja wieder aufgestockt werden.
Schwerpunkt liegt derzeit bei europäischen Staatsanleihen
Aber wenn alle Assets Verluste machen? „Dann muss Liquidität geschaffen werden“, sagt der Portfoliomanager. Derzeit ist fast das gesamte Kapital im Geldmarkt und in flüssigen Mitteln investiert. Aktuelle Zielallokation, also die für die nächste Zeit angepeilte Verteilung: 60 Prozent in liquiden und sicheren Rentenanlagen (zum Beispiel europäische Staatsanleihen), keine Aktien, 15 Prozent in Hedgefonds, kein Private-Equity-Engagement, acht Prozent Immobilien. Ihm kommt die Erfahrung des im Frühjahr gebildeten Multi-Asset-Teams zugute, das auch institutionelle Anleger betreut. Kotas selbst ist seit 18 Jahren im Geschäft und gehört diesem Team an.