Angesichts solcher Wachstumschancen könnten sich die auf Privatkunden spezialisierten Geldhäuser eigentlich nur die Hände reiben: 71 Prozent der Deutschen haben bislang keine Aktien oder Fonds erworben.
71%? Diese Angabe stammt aus einer Umfrage des unabhängigen Fonds-Vermögensverwalters Fund-Market und lässt nach Aussage des Geschäftsführers Lutz Overlack darauf schließen, dass vor allem das Platzen der News Economy Blase zu einem herben Vertrauensverlust bei Deutschen Anlegern geführt hat.
Weitere Ergebnisse der Studie: Nur 34% der Anleger glauben, dass Aktien rentabler sind als andere Geldanlagen, nur rund 15% der Deutschen sind in Aktien, nur rund 25% in Investmentfonds investiert. Um die Deutsche Investmentkultur steht es demnach nicht zum Besten. Das Fazit der Umfrage: Wir Deutsche brauchen dringend Nachhilfe um besser die Zusammenhänge des wirtschaftlichen Zusammenwirkens zu verstehen. Nur dann können diese von Anlegern eigenständig(er) gewichtet, nur dann auch nutzbringend eingesetzt werden. Oder anders ausgedrückt: Deutschland ist ein Entwicklungsland hinsichtlich der Aktienkultur.
Angesichts solch positiver Marktprognosen wundert es doch, dass sich der Wettkampf unter den großen Deutschen Finanzinstituten und Onlinebrokern vor allem am Preis und nicht an der Leistung orientiert. Vielleicht wäre viele Anleger von Ihrem Sparbuch und der Lebensversicherung wegzulocken, wenn Sie über die Vorteile anderer Anlagen und einer möglichen Mischung besser informiert wären.
Vielleicht ist aber auch die Trägheit der Masse einfach nur so groß, dass wir Deutsche mit 2,5% Tagesgeldzins zufrieden sind und jede Bemühung uns eine bessere Performance zu bieten ohnehin vergebene Liebesmühe ist