Die österreichische Sparte der zu UniCredit gehörenden Fondsgesellschaft Pioneer Investments veröffentlichte jetzt eine erste weltweite Abschreibungsbilanz, die einen Eindruck gibt, welche Werte tatsächlich durch die US-Hypothekenkrise vernichtet worden sind. Auf mittlerweile 386,7 Mrd. US-Dollar belaufen sich die ergebniswirksam verbuchten Abschreibungen internationaler Banken.
Europäische Banken stärker betroffen als US-Banken
Interessanterweise mussten europäische Banken mit rund 200 Mrd. USD mehr als die Hälfte des vernichteten Kapitals bilanzieren, was eventuell den Schluss zulässt, dass die US-Hypothekenkrise über lange Jahre ins Ausland und dabei vor allem nach Europa exportiert worden ist, ohne, dass es hier jemand früh- oder auch nur rechtzeitig gemerkt hätte.
Während man in den USA mittlerweile die ersten Zeichen des Anfangs vom Ende der Kreditkrise zu erkennen glaubt, erwartet man in Europa eine weitere Welle von Abschreibungsnotwendigkeiten. Von Westen her schwappt die Kreditausfall-Welle geradezu über den europäischen Kontinent und reißt die Wohnungs- und Hauspreise britischer und spanischer Immobilien Macht in die Tiefe.
Pioneer Investments bewertet die aktuelle Situation deutlich entspannter. Die wichtigen Aktienindices Dow Jones wie auch Dax hätten verloren, würden aber auf dem aktuellen Niveau von 13.000 bzw. 7.000 Punkten konsolidieren und damit zumindest positive Signale aussenden. Problematische sei nach Ansicht von Pioneer vor allem die Entwicklung an den Emerging Markets, hier wirkten sich die Preisanstiege von Nahrungsmitteln und Rohstoffen deutlich stärken auf die Bevölkerung aus als in anderen Regionen, was eine Belastung für die Volkswirtschaften insgesamt und die Wachstumsaussichten im Speziellen bedeute.